Firmenjubiläum in Emden OBW ist 60 – Fakten zu einem der größten Arbeitgeber der Region

| | 12.09.2024 14:36 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 4 Minuten
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Die Ostfriesische Beschäftigungs- und Wohnstätten GmbH hat ihren 60. Geburtstag in der Johannes-a-Lasco-Bibliothek gefeiert. Auf dem Foto sind Moderatorin Johanna Eggerking (von links), Vorsitzende des Paritätischen Wohlfahrtsverbands Niedersachsen Kerstin Tack, OBW-Geschäftsführer Jörn Malanowski, Oberbürgermeister Tim Kruithoff, Referentin Wiebke Horneber und Miriam Schmidt vom Unternehmensmarketing zu sehen. Foto: OBW
Die Ostfriesische Beschäftigungs- und Wohnstätten GmbH hat ihren 60. Geburtstag in der Johannes-a-Lasco-Bibliothek gefeiert. Auf dem Foto sind Moderatorin Johanna Eggerking (von links), Vorsitzende des Paritätischen Wohlfahrtsverbands Niedersachsen Kerstin Tack, OBW-Geschäftsführer Jörn Malanowski, Oberbürgermeister Tim Kruithoff, Referentin Wiebke Horneber und Miriam Schmidt vom Unternehmensmarketing zu sehen. Foto: OBW
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In der Region kommt man um die Ostfriesische Beschäftigungs- und Wohnstätten GmbH kaum herum. Sie ist auf vielen Feldern aktiv. Jetzt ist sie 60 Jahre alt. Wir haben dazu Fakten gesammelt.

Emden - Ein kleiner Mitspieler auf dem Markt ist die Ostfriesische Beschäftigungs- und Wohnstätten GmbH (OBW) nicht. Im Gegenteil: Das Unternehmen mit Hauptsitz in Emden ist einer der größten Arbeitgeber der Region - und in zahlreichen Bereichen aktiv.

Seit ihrer Gründung 1964 ist sie so stetig gewachsen und hat sich weiterentwickelt, dass man in Emden und darüber hinaus kaum um sie herum kommt. Zu ihrem 60. Geburtstag, der in der vergangenen Woche groß gefeiert wurde, schauen wir uns einmal genauer an: Wer ist die OBW eigentlich und was macht sie? Wir haben acht Fakten gesammelt.

1. Darum wurde die OBW umbenannt

1964 wurde die gemeinnützige GmbH unter dem Namen „Ostfriesische Beschützende Werkstätten“ gegründet. 2006 wurde sie umbenannt, damit „die Selbstbestimmung der Menschen mit Beeinträchtigung im Vordergrund steht“, heißt es auf der Website der Gesellschaft.

Als "Ostfriesische Beschützende Werkstätten" ging es für die Einrichtung 1964 los. Foto: OBW
Als "Ostfriesische Beschützende Werkstätten" ging es für die Einrichtung 1964 los. Foto: OBW

2. So ging es los

Am Anfang ging es neben der Werkstatt nur um Wohnstätten. Nach der Gründung wurde 1969 die Planung für die erste Wohnstätte im Stadtteil Friesland in Emden begonnen. 1974 folgte die Gründung des Freizeitklubs, um Menschen mit Beeinträchtigung auch in der Freizeit eine Beschäftigung zu bieten. Die OBW erhielt 1975 die Anerkennung als „Werkstatt für behinderte Menschen“ (WfbM) und war damit laut Website eine der ersten Einrichtungen für Menschen mit Beeinträchtigung mit dieser damals neuen Rechtsform.

3. So viele Mitarbeiter hat die OBW jetzt

Aktuell sind 674 Personen mit geistiger Beeinträchtigung oder psychischer Erkrankung in den Werkstätten beschäftigt, schreibt Sprecherin Wiebke Horneber auf Nachfrage. Davon sind 30 Personen auf einem betriebsintegrierten Arbeitsplatz, arbeiten also auf dem ersten Arbeitsmarkt, werden aber noch durch die OBW betreut. Sie arbeiten beispielsweise beim Altenheim am Wall in Emden, bei der AOK, in Birgits Tiergarten in Rechtsupweg, bei Combi oder Edeka, der Stadt oder der Sparkasse. Zehn Personen sind durch ein Budget für Arbeit beschäftigt, ihnen wurde also als werkstattberechtigte Person eine Beschäftigungsalternative bei Unternehmen auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt ermöglicht.

4. So viel Personal gibt es außerdem

600 Menschen ohne Beeinträchtigung sind bei der OBW beschäftigt, beispielsweise im Büro, als Sozialarbeiter, Fachkräfte im Einzelhandel oder der Gastronomie. Jährlich werden bis zu 90 junge Menschen im Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) betreut. Mit dem Integrationsfachdienst im Auftrag des Integrationsamtes werden 70 Personen begleitet. Die OBW-Assistenzen unterstützen insgesamt über 80 Kinder und Erwachsene in Kindertagesstätten, Schulen, bei der Arbeit und Freizeit, so Horneber.

5. So viele Standorte gibt es

38 Betriebsstätten sowie 31 betreute Wohngemeinschaften verteilt auf die Stadt Emden und die Landkreise Leer und Aurich hat die OBW aktuell, schreibt Horneber. Ein „CAP-Markt“ in Leer, die Werkstattläden „middenmang“ in Leer und in Greetsiel, das Café Henri’s bei der Kunsthalle und das Café Backbord in Emden gehören dazu, ebenso wie Krippen und Kitas in Emden und im Landkreis Leer mit mehr als 273 Kindern.

6. So viele Menschen wohnen dort

Derzeit leben 145 Personen in den drei Wohnquartieren in Friesland und Harsweg in Emden sowie in Westerhusen in der Gemeinde Hinte. „Zudem betreuen wir 333 Personen mit unseren Mobilen Wohndiensten (Begleitete Wohngemeinschaften in Emden und Leer, Angebote des Kompass (Ambulant Betreutes Wohnen) in Emden, Leer und auf der Insel Borkum)“, erklärt Wiebke Horneber. 129 Nutzer und Nutzerinnen besuchen außerdem die Tagesstätten in Emden, Leer und Rhauderfehn.

7. Diese Berufsfelder gibt es

Die Sprecherin nennt 19 Berufsfelder für die Mitarbeitenden mit Beeinträchtigung, beispielsweise in den Branchen Tischlerei, Metallverarbeitung, Montage und Verpackung, Wäscherei, Einzelhandel und Gastronomie, Garten- und Landschaftsbau, Kreativ-Manufakturen und Lederverarbeitung.

8. So ist die OBW aufgebaut

Die OBW ist als gemeinnützige Einrichtung zur Eingliederung von Menschen mit Beeinträchtigung eingetragen. Hauptgesellschafter ist der Paritätische Wohlfahrtsverband Niedersachsen, weitere sind unter anderem die Lebenshilfe Emden, die Stadt Emden, der Landkreis Aurich und Kirchengemeinden. Im Sommer 2022 wurde der langjährige Geschäftsführer Prof. Burghardt Zirpins in den Ruhestand verabschiedet. Jörn Malanowski, der zuvor als Prokurist bei dem Unternehmen gearbeitet hatte, übernahm den Posten.

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