Wettkampf mal anders Erster „Jonny Fuchs Flunky Ball Cup“ in Strackholt
Acht Freunde wollen das Festival-Trinkspiel zu einer festen Größe im Veranstaltungskalender ihres Heimatortes machen. So lief die Premiere des „Jonny Fuchs Flunky Ball Cup“.
Strackholt - Mit festem Schritt verlässt Carmen Heykes die Bierbude, umrundet mit einem prüfenden Blick Spielfeld B und steuert auf die Schiedsrichter zu. „Alles klar?“, fragt sie, sammelt ein paar Kronkorken auf und tippt auf den Knopf in ihrem Ohr: „Wir müssen dringend mal wieder Müll sammeln, das sieht hier ja aus!“, informiert sie das Team über Funk. Dann grinst sie. „Wir wollten uns nicht die ganze Zeit Nachrichten schicken“, erklärt die Mitorganisatorin des ersten „Jonny Fuchs Flunky Ball Cup“ in Strackholt. „Deshalb haben wir uns diese Funkgeräte angeschafft.“ Dann muss sie selbst lachen: „Wir hatten so viel Angst, dass etwas schiefgeht, dass wir umso mehr versucht haben, alles richtig zu machen.“
Schließlich ist das Turnier am Samstag, 14. September 2024, auf dem Platz des Sportvereins Spiel und Sport (SuS) Strackholt die erste Veranstaltung, die die acht Freunde mit Hilfe ihrer Familien und unterstützt von vielen Strackholtern auf die Beine gestellt haben. Wiesmoor hat sein Blütenfest, Bagband seinen Markt und Strackholt sein Flunkyball-Turnier. Die Organisatoren wollen das Festival-Trinkspiel zu einer festen Größe im Veranstaltungskalender ihres Heimatortes machen. Jetzt hat die angehende Traditionsveranstaltung endlich Premiere.
Zwischen AC/DC und Ballermann
Wer sich bei dem Gedanken an ein Flunkyball-Turnier in Strackholt gefragt hat, ob ein Trinkspiel moralisch überhaupt tragbar ist, dem kontert das Team mit professionellen Lösungen. Der Wettkampfplatz und die Weitsprunggrube in seiner Mitte sind mit Bauzäumen abgetrennt, damit keine Glassplitter im Sand landen und kein bierseliger Teilnehmer über den Fußballplatz rennt. Und natürlich gibt es auch alkoholfreies Wettkampfbier. „Die haben wirklich an alles gedacht“, sagt Greenkeeper Garrelt Bohlen vom SuS und lächelt. Auch er hat, wie viele Strackholter, dabei geholfen, dass die Veranstaltung ein Erfolg wird.
Bohlen hat die Maße für die Felder von den Veranstaltern bekommen und für das Turnier statt eines Fußballfeldes halt mal ein mehr als akkurates zwölf Meter langes Flunkyballfeld mit seinem Team markiert. „Ist doch toll, was hier los ist“, sagt er jetzt und schaut vom Bierwagen über den Wettkampfplatz. Aus den Lautsprechern schallt Musik zwischen Ballermann und AC/DC. Wie die Spieler auf den beiden Feldern, werfen sich die Moderatoren Dominik Blank auf dem Turm und Jann Jeffrey Aukes im Getümmel die sprichwörtlichen Bälle zu.
Was ist mit der Neuauflage im nächsten Jahr?
An den Feldern verteilen die Schiedsrichter Strafbiere und bringen Ordnung ins Wettkampfgeschehen. Darunter auch Fabian Rossmüller vom Orga-Team. „Ich habe seit Mittwoch keine Nacht mehr geschlafen“, sagt er. Werden alle Teams antreten? Wie wird das Wetter? Kommen Zuschauer? Wie ist die Stimmung? Klappt alles? Ist genügend Bier da? Jetzt staunt er selbst, wie gut alles läuft. Sogar das Wetter spielt mit. Eine Umfrage bei den Teilnehmern bringt ein erstes Fazit: Alles super.
Währen die 13 angetretenen Teams um den Pokal kämpfen, läuft die Organisation weiter. „Wir haben für alles Aufgaben verteilt“, sagt Carmen Heykes. Geht an der Getränkebude etwas zur Neige, wird das Lager informiert. „Im Hintergrund haben wir die Strackholter auf unserer Seite“, sagt Heykes. Die sind immer da, wenn etwas fehlt. „Vom Klebeband über ein Laminiergerät bis zum Bier für den Notfall. Es ist einfach unglaublich.“ Da ist es fast schon eine Nebensache, dass „Die Fliegenden Holländer“ am Ende vor den „Kornburgern“ und dem „SuS Strackholt 2“ den ersten Platz belegen. Alles übrigens Strackholter Teams.
Und was sagen die Zuschauer? „Ich habe hier Leute getroffen, die ich seit zehn Jahren nicht gesehen habe“, sagt eine Zuschauerin aus dem Ort, die ihren Namen lieber nicht in der Zeitung lesen möchte. Trotzdem möchte sie ein Lob loswerden: „Ich finde es toll, was die jungen Leute auf die Beine gestellt haben.“ Neben ihr packt Fredi Schuster sein mehrstimmiges Fan-Horn aus und feuert das Team „KFZ Timker“ vom gleichnamigen Kfz-Meisterbetrieb in Großefehn an. Die schaffen es trotz der fünf Sterne auf dem eigens angeschafften Trikot zwar nicht auf das Treppchen, dafür gab es für sie aber den Sonderpokal für den fleißigen Besuch des Getränkewagens. Fazit des Tages der Veranstalter: Einer zweiten Runde des „Jonny Fuchs Flunky Ball Cup“ steht im nächsten Jahr nichts im Wege. Wohl sehr im Sinne von Maskottchen Jonny. Der ausgestopfte Fuchs hatte einen Ehrenplatz und überblickte das Geschehen von einem Stapler weit oberhalb des Spielfelds.