Ostfriesland Blick ging über die Nordsee hinaus
Landfrauen aus Weser-Ems und Uganda trafen sich zum Austausch in Esens. Dabei durfte das gemeinsame Teetrinken nicht fehlen.
Ostfriesland - Damit hatten die ostfriesischen Landfrauen nicht gerechnet: Selbstbewusst stellte sich ihr Besuch aus Uganda mit einem freundlichen Moin vor. Anfang September empfing der niedersächsische Landfrauenverband Weser-Ems (NLF) 13 Landfrauen aus Uganda. Diese waren im Rahmen einer internationaler Projektarbeit, die der deutsche Landfrauenverband (dlv) initiiert hatte, zu Gast in Deutschland.
Die Frauen aus Ostafrika und der Region Weser-Ems trafen sich auf dem landwirtschaftlichen Betrieb von NLF-Präsidentin Ina Janhsens. Der Tag begann mit einer Führung über den familiengeführten Hof in Esens. Dabei reichte der Blick der Teilnehmerinnen sehr viel weiter als über den Deich auf die Nordsee. Sie teilten ihr Wissen über die Bewirtschaftung eines Milchviehbetriebs mit Ackerbau und Ferienwohnungen untereinander.
„Die Sprachbarriere war bereits nach wenigen Augenblicken vergessen“, sagt Ina Janhsen. Die ugandischen Frauen hätten den Austausch durch ihre aufgeschlossene und herzliche Art sehr einfach gemacht.
Zur entspannten Atmosphäre trug auch die typisch ostfriesische Teezeremonie bei „Die Erzählungen der Gäste über ihr Leben in Uganda zeigten eindrücklich die unterschiedlichen Lebensweisen. Die Tatsache, dass Kühe in Uganda täglich nur einen Liter Milch geben, überraschte einige von uns“, erzählt NLF-Vizepräsidentin Alke Luers. Auf dem Betrieb von Ina Janhsen gibt eine Kuh rund 30 Liter Milch pro Tag. An dem Treffen nahmen neben den Vertreterinnen des NLF Weser-Ems auch Landfrauen des Kreisverbandes Wittmund sowie dlv-Präsidentin Petra Bentkämper mit zwei Mitarbeiterinnen teil. Das internationale Projekt des dlv zielt darauf ab, Frauen in bäuerlichen Verbänden zu stärken und ihre gleichberechtigte Teilhabe in der Agrar- und Ernährungswirtschaft zu fördern.
Die anschließende Wattführung und ein Besuch auf der Edelpilzfarm des Grafthofes in Neuharlingersiel war zum Teil für beide Seiten neu. Auch einige der deutschen Frauen waren bislang noch nicht an diesen Orten gewesen und erfuhren viel Neues.
Auch wenn der gemeinsame Tag nur acht Stunden hatte, fiel allen der Abschied schwer. „Die Frauen aus Uganda sind uns ans Herz gewachsen. Vielleicht folgen zumindest einzelne von uns ihrer Einladung, sie in Afrika zu besuchen“, meinte Ina Janhsen.