Lesermeinung Drosten | Sozialpolitik | Long Covid

| 19.09.2024 13:03 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 6 Minuten
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Bei der OZ reden die Leserinnen und Leser mit. Hier haben wir Leserbriefe der vergangenen Tage gesammelt.

Drosten bei den „Auricher Wissenschaftstagen“

Es ist erschreckend, dass jemand wie Christian Drosten nach der Veröffentlichung der ungeschwärzten RKI-Protokolle noch immer ein Forum geboten bekommt, um seine fragwürdige Rolle während der Corona-Hysterie zu relativieren. Sunnyboy Drosten verdankt seine hohe Popularität nicht seiner Expertise, sondern der massiven Medienpräsenz, die ihm durch den NDR-Podcast zu Beginn der Krise eingeräumt wurde. Aus den RKI-Files lässt sich jetzt ablesen, dass man beim RKI intern die Dinge nicht nur anders sah, als man öffentlich in den Pressekonferenzen verlautbarte, sondern eben auch als der zum „Virenpapst“ hochgejazzte Laborforscher von der Charité. Dem stieg sein Ruhm zusehends zu Kopf. Mein persönliches Highlight: Drosten will auf Twitter dem Finanzwissenschaftler Stefan Homburg eine Exponentialfunktion erklären und beißt interdisziplinäre Einwände als „Nebenwissenschaften“ weg. Dabei hatte Drosten schon früh selbst in einer zentralen Frage meilenweit daneben gelegen und lange saisonale Einflüsse kleingeredet - mit der Folge, dass er die Merkel-Regierung in den zweiten, katastrophalen Lockdown quatschte. Inzwischen liegt das alles ziemlich offen - aber die Leitung der „Wissenschaftstage“ am Ulricianum lebt anscheinend unter einem Stein.

Rasmus Richter

Emden

Sozialpolitik á la FDP

Der Fraktionsvorsitzende der FDP im Bundestag, Christian Dürr, antwortet im OZ-Interview auf die Frage, ob die FDP gar kein soziales Gewissen mehr habe, wenn sie das Bürgergeld um 14 bis 20 Euro kürzen wolle: „Wir müssen vor allem sozial mit denjenigen sein, die diesen Sozialstaat finanzieren.“ Er meint damit die arbeitende Mitte. Interessant ist, dass er kein Wort darüber verliert, dass diejenigen, die über riesige Einnahmen und Vermögen verfügen, sich stärker an den dringenden staatlichen Aufgaben beteiligen sollten. Einmal abgesehen von Steuererhöhungen würde allein die Streichung klimaschädlicher Subventionen (z.B. Dienstwagenprivileg) zu Mehreinnahmen von 20 Mrd. Euro führen. Auch ist nicht bekannt, dass der Finanzminister sich bei der Verfolgung der grassierenden Steuerhinterziehung in Milliardenhöhe besonders engagiert hätte. Stattdessen findet die FDP es richtig, einige 100 Millionen durch Kürzungen des Bürgergelds zur Finanzierung des Haushaltes zu nutzen. Im Zusammenhang mit der Bemerkung des Interviewers, die FDP sei eine Autofahrer-Partei, sagte Dürr u.a. „Ich glaube nicht, dass Politiker darüber entscheiden sollten, was der Antrieb der Zukunft ist, wie produziert wird, welche Produkte produziert werden.“ Das könnte funktionieren, wenn die Menschen vernünftig und verantwortungsvoll handelten. Dass sie dies tun, sieht man an den vielen SUV’s, deren Fahrer vermutlich alle Förster sind.

Volker Kähler

Emden

Fußgängerüberweg am Rathaus

Der Ausschuss für Stadtentwicklung nimmt sich einem schon lange werdenden Streit zwischen Politik und Verwaltung endlich an. Dabei sind alle Vorschläge, die im Ausschuss gesagt worden okay, aber keiner geht auf die STVO ein. Dabei liest es sich eindeutig darin. § 26 Fußgängerüberwege: (1) 1. An Fußgängerüberwegen haben Fahrzeuge mit Ausnahme von Schienenfahrzeugen den zu Fuß Gehenden sowie Fahrenden von Krankenfahrstühlen oder Rollstühlen, welche den Überweg erkennbar benutzen wollen, das Überqueren der Fahrbahn zu ermöglichen. 2. Dann dürfen sie nur mit mäßiger Geschwindigkeit heranfahren; wenn nötig, müssen sie warten. Der Fahrradfahrer verhält sich verkehrswidrig, wenn er den Fußgängerüberweg fahrend überquert. Das Thema ist deshalb so wichtig, weil Radler immer wieder falsch rechts oder links abbiegen und mit ihrem Fahrrad teils schwere Unfälle verursachen, die gefährlich enden können. Häufig mangelt es an der richtigen Reihenfolge. Wann muss ich mit dem Fahrrad ein Handzeichen geben? Wann schaue ich zurück? Wer dies nicht richtig beachtet, muss bei einer Verkehrskontrolle Bußgelder zahlen. Ich bin kein Fahrschullehrer aber einen Vorschlag an den Emder Rat und Ausschussmitglieder: Ladet doch Bitte zur nächsten Ausschusssitzung eine kompetente Person (Fahrschullehrer) ein. Dieser kann bestimmt den Mitgliedern eine Auffrischung der Fahrerlaubnis geben.

Wilfried Graf

Emden

4. Runder Tisch Long Covid

War das jetzt eine Wende? Wird den Impfgeschädigten jetzt zugestanden, dass sie tatsächlich geschädigt wurden? Der 4. Runde Tisch unter der Leitung des BMG-Obersten hat es immerhin geschafft, die Probleme der sog. Post Vac Betroffenen nicht mehr ganz zu ignorieren. Medikamente sollten allen - off label! - zukommen dürfen! Ist jetzt alles gut? Mitnichten! Die opportunistische Fahne des BMG weht immer nach der Richtung des allgemeinen Geschmacks. Und da sind die Schicksale der Corona-Impfgeschädigten einfach nicht mehr zu leugnen. Immer häufiger kommen Berichte Geschädigter, die merkwürdigerweise nie dem PEI gemeldet wurden, auf. Allerdings: meist in den sog. „alternativen“ Medien. Der Öffentlich-rechtliche Rundfunk und der Großteil der Presse berichtet zwar ab und zu, das Gros der Betroffenen kommt nach wie vor nicht vor. Auch nicht in der hiesigen Lokalpresse. Das große Desaster wird weiterhin größtenteils ignoriert. Für alle, die das nicht glauben, sei die Serie „Collateral“ auf YouTube empfohlen - oder ein ganz aktuelles Interview einer betroffenen Ärztin. Und es werden wöchentlich mehr - da wird der BMG-Leiter recht haben. Es ist egal, woher man das Spike-Protein erhält. Jeder zusätzliche Kontakt - insbesondere wenn er die Schleimhäute durchdringt oder gar umgeht - könnte zu vermehrten Folgeerkrankungen führen. Der gerade herausgekommene Bildatlas der Pathologie-Befunde führt jedem die Katastrophe vor Augen.

Wende? Nein, nicht in Sicht.

Dr. Dietmar Schürmann

Leer

Keine Einschulung mehr ab 2026

Natürlich ist es nicht zielführend, über die Sinnhaftigkeit der rechtlichen Vorgaben in einem Gemeinderat oder -ausschuss zu diskutieren. Aber die Thematik anzusprechen dürfte in einer Demokratie wohl (noch) erlaubt sein. Grundschüler sollen also ganztags in der Schule verwahrt werden. Das erinnert doch sehr an „DDR 2.0“. Auch dort hat der Staat möglichst frühzeitig auf die wehrlosen kleinsten ideologischen Einfluss genommen. Der von Linksgrün proklamierte „Umbruch der Gesellschaft“ soll eben frühzeitig in den kleinen Gehirnen ankommen. Diese Kinder werden dann Dinge wie Gendersprache, freie Auswahl des Geschlechts und eine woke Regenbogenkultur für selbstverständlich erachten - sie kennen ja keine Normalität mehr. Lesen, Rechnen und Schreiben ist ja schon jetzt zur Nebensache geworden. Ändern lässt sich das nur an den Urnen von Landtags- und Bundestagswahlen sowie dem Gebrauch des Rechts auf freie Meinungsäußerung, auch auf Plakaten, oder Nerven von Politikern.

Andreas Vogt

Krummhörn

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