EU-Bio-Tag Alles Öko, oder was? 5 Fakten über Bio-Landwirtschaft

| | 23.09.2024 12:02 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 3 Minuten
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Am 23. Šeptember ist EU-Bio-Tag. Symbolfoto: Kahnert/dpa
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Am 23. September ist EU-Bio-Tag. Wie viele Bio-Betriebe gibt es und was sind die Vorschriften?

Krummhörn/Hinte - Am 23. September ist EU-Bio-Tag. Damit soll europaweit die Bedeutung des ökologischen Landbaus in den Fokus gerückt werden. Passend dazu haben wir fünf Fakten über die Bio-Landwirtschaft herausgesucht.

1. Die Grundprinzipien

Laut Definition der Europäischen Union meint ökologische Landwirtschaft ein umfassendes System, das einen hohen Grad an biologischer Vielfalt mit dem Erhalt natürlicher Ressourcen und Tierschutzstandards kombiniert. Dabei wird auf Gentechnik, chemische Pestizide und synthetische Dünger verzichtet. Der Gebrauch von Antibiotika wird stark eingeschränkt.

2. Die Ziele

Die Bundesregierung hat das Ziel gesteckt, dass bis 2030 mindestens 30 Prozent der landwirtschaftlichen Flächen in Deutschland ökologisch bewirtschaftet werden sollen. Die EU-weiten Ziele liegen bei mindestens 25 Prozent ökologisch bewirtschafteter Flächen.

3. Der Ist-Zustand

Bis zu den gewünschten 30 Prozent muss noch ein bisschen was passieren. Nach offiziellen Angaben des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft wirtschafteten Ende 2023 in Deutschland 36.680 Betriebe nach den Vorgaben des ökologischen Landbaus auf insgesamt 1,89 Millionen Hektar. Der Anteil der ökologisch bewirtschafteten Fläche an der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche beträgt somit 11,4 Prozent.

In Niedersachsen liegt dieser Wert laut Agrarstrukturerhebung 2023 bei 5,7 Prozent und 146.800 Hektar ökologisch bewirtschafteter Fläche.

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Auf lokaler Ebene liegen diese Zahlen nur aus dem Jahr 2020 vor. Von den insgesamt 1222 landwirtschaftlichen Betrieben im Landkreis Aurich wirtschafteten nach Auskunft der niedersächsischen Landwirtschaftskammer 50 unter ökologischen Richtlinien. Die ökologisch bewirtschaftete Fläche lag hier bei 3323 Hektar. In der Krummhörn werden drei Bio-Betriebe mit 295 Hektar angegeben. In der Gemeinde Hinte werden sechs Bio-Betriebe mit 455 Hektar gelistet.

4. Die Vorschriften

Bio-Lebensmittel müssen nach den Vorschriften der EU-Öko-Verordnung hergestellt werden. Alle Bio-Betriebe – von der Herstellung, über die Verarbeitung bis zum Handel – werden deshalb regelmäßig kontrolliert. Diese Verordnungen gelten auch für Bio-Produkte, die aus dem Ausland importiert werden. Darüber hinaus gibt es die Richtlinien von Anbauverbänden wie zum Beispiel Bioland, Demeter oder Naturland. Eine Codenummer auf dem Etikett eines Bio-Produktes gibt Auskunft über die Kontrollstelle, die den Herstellungsbetrieb kontrolliert hat. Wenn ein Unternehmen gegen die Vorgaben verstößt, erhält es einen Maßnahmenkatalog, der zeitnah umgesetzt werden muss. Die Kontrollstelle überprüft, ob dies geschehen ist. Werden die Vorgaben nicht eingehalten oder bei wiederholenden Verstößen kann der Bio-Status aberkannt werden.

5. Die Vermarktung

Laut dem Bund für Ökologische Lebensmittelwirtschaft gaben die Verbraucherinnen und Verbraucher im Jahr 2023 insgesamt 16,08 Milliarden Euro für Bio-Lebensmittel aus. Die meisten Bio-Produkte wurden dabei im Discounter oder in der Drogerie verkauft.

Viele Bio-Landwirte setzen aber auch auf eine Direktvermarktung, zum Beispiel über Hofläden, Wochenmärkte oder Abokisten. Auch in Ostfriesland gibt es einige solcher Anbieter. Im Bereich Krummhörn/Hinte/Emden ist da etwa der Biohof Agena in Schoonorth, der Hof am Dollart in Wybelsum oder der Biohof Meedehof in Südbrookmerland.

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