Ostfriesland Auf Hochglanz mit Pinsel und Pistole
Lina Klaassen aus Wiesmoor lernt, Fahrzeuge zu lackieren. Die fleißige junge Frau ist Lehrling des Monats September.
Ostfriesland - Mit Pinsel, Lackierpistole und Lackieranlage bringt Lina Klaassen aus Wiesmoor täglich Farbe in ihren Arbeitsalltag. Die Ostfriesin ist im dritten Ausbildungsjahr zur Fahrzeuglackiererin. Sie lernt den Beruf bei der Firma „AM Lack- und Beulentechnik“ in Ostrhauderfehn und ist von der Handwerkskammer für Ostfriesland zum Lehrling des Monats September ernannt worden.
„Autos und Zweiräder waren schon immer mein Ding. In meiner Freizeit schraube ich an allem herum, was mir zwischen die Finger kommt“, erzählt die 24-Jährige. Die Ausbildung sei die perfekte Ergänzung zu ihrem Hobby. „Jetzt kann ich ein Fahrzeug nicht nur reparieren, sondern auch dafür sorgen, dass es wieder wie neu aussieht“, sagt sie stolz.
Über Umweg zur Lackiererei
Fast wäre sie bei einem anderen Handwerk gelandet. Nach ihrem Schulabschluss 2016 begann Lisa Klaassen zunächst eine Lehre zur Fachverkäuferin im Lebensmittelhandwerk mit Schwerpunkt Bäckerei. „Ich habe aber irgendwann gemerkt, dass das nicht das ist, was mich auf Dauer glücklich macht.“ Die Entscheidung, ins Lackiererhandwerk zu wechseln, bereut sie nicht. Das spiegelt sich auch in ihrer täglichen Arbeit im Betrieb sowie in ihren schulischen Leistungen wider. Die junge Frau überzeugt auf ganzer Linie.
„Lina ist eine echte Bereicherung für unseren Betrieb. Sie ist ehrgeizig, arbeitet sauber und gewissenhaft und sieht, wo die Arbeit anfällt. Und obendrein hat sie auch noch ein echtes Händchen für das Anmischen von Farben. Das fällt selbst dem einen oder anderen Gesellen schwer“, loben Ausbilder und Geschäftsinhaber Marcel Wasser und Geschäftsinhaber Peter Thoben ihre Auszubildende.
Vom waschechten Landessieger lernen
Lina Klaassen lernt ihr Handwerk von einem waschechten Landessieger. Lackierermeister Marcel Wasser gewann 2009 in Sachsen-Anhalt den Landesentscheid der „Deutschen Meisterschaft im Handwerk“ in seinem Gewerk. Einige Jahre später verschlug es ihn nach Ostfriesland.
2016 stieg Wasser zunächst als Angestellter in das Unternehmen ein. Seit 2022 teilt er sich mit Peter Thoben den Posten des Geschäftsinhabers, wobei Thoben sich vorrangig um den kaufmännischen Teil kümmert.
Der Betrieb bietet seinen Azubis die Möglichkeit, nach Feierabend an privaten Projekten zu arbeiten. „Das ist eine Win-win-Situation für beide Seiten. So können die Lehrlinge ihre eigenen Sachen fertigstellen und gleichzeitig ohne Druck üben und ihre Fähigkeiten ausbauen“, erklären die Inhaber.
Nach Feierabend wird weiter lackiert
Das lässt sich Lina Klaassen nicht zweimal sagen. Momentan nutzt sie ihre Feierabende, um den aufbereiteten VW T3 Bulli eines Familienangehörigen zu lackieren. „Das ist das Schönste an meinem Job: Mit den eigenen Händen aus etwas Altem quasi etwas Neues schaffen und anderen damit auch noch eine Freude bereiten“, sagt die Wiesmoorerin begeistert.
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