Hesel Recht auf Ganztagsschulen: Chance für Sportvereine

| 04.10.2024 06:50 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
Hoffen auf viele Angebote von Sportvereinen bei der Betreuung an Ganztagsschulen (von links): Referent Karsten Täger sowie vom Kreissportbund Leer Jens Mocha, Jason Niessit und Jörg Kromminga. Foto: privat
Hoffen auf viele Angebote von Sportvereinen bei der Betreuung an Ganztagsschulen (von links): Referent Karsten Täger sowie vom Kreissportbund Leer Jens Mocha, Jason Niessit und Jörg Kromminga. Foto: privat
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Sportkurse an Schulen werden oft von Übungsleitern aus Vereinen geleitet. Für eine bessere Kooperation trafen sich jetzt 40 Vertreter von Vereinen, Gemeinden und Schulen im Landkreis Leer in Hesel.

Hesel - Die Ganztagsschule als Chance für die Sportvereine sehen und nutzen. Darum warb Karsten Täger vom Landessportbund (LSB) Niedersachsen als Experte für Kooperationen von Sportvereinen und Ganztagsschulen bei einer Infoveranstaltung in der Sportschule Hesel.

Sport in der Schule: 40 Prozent in Vereinsregie

Der Leeraner Kreissportbund-Chef Jörg Kromminga begrüßte dazu mehr als 40 Vertreter von Vereinen, Gemeinden und Schulen. Nach Tägers Referat zum aktuellen Stand entwickelte sich eine lebhafte und facettenreiche Diskussion über Erfahrungen, Probleme und die Finanzierung solcher Vorhaben.

Rund ein Drittel aller Angebote an den Ganztagsschulen haben mit Sport zu tun und werden zu knapp 40 Prozent von Übungsleitern übernommen. Das war das Ergebnis einer LSB-Umfrage. Eine konzeptionelle Anbindung an den Schulsport im Unterricht gibt es aber nicht.

Viele Schulen verlangen Mindestqualifikation

Über die Hälfte aller Schulen verlangt eine Mindestqualifikation, 37 Prozent nicht. Deshalb bieten LSB und Sportjugend verschiedene Aus- und Fortbildungen an. Neu ist die 180-stündige Ausbildung zur „Sportpädagogischen Fachkraft im Ganztag“, die das Niedersächsische Kultusministerium zum Quereinstieg für die Ausbildung „Sozialassistenz“ an einer Berufsbildenden Schule anerkennt.

Der Rechtsanspruch auf eine Ganztagsschule tritt 2026 in Kraft. Erstklässler müssen dann an Werktagen acht Stunden täglich betreut werden sowie in den Ferien über einen Zeitraum von acht Wochen. „Die Sportvereine schließen zu 99 Prozent Kooperationsverträge ab“, sagte Täger.

Große Probleme bei der Finanzierung

Die Finanzierung erweise sich oft als problematisch. „Es gibt Grundschulen, die die Honorare für die Übungsleiter nicht zahlen, weil ihr Budget ausgereizt ist“, berichtete Geschäftsführer Alexander Meiborg von Fortuna Logabirum. Andere Vereinsvertreter wiesen darauf hin, dass es immer schwieriger werde, Übungsleiter zu finden.

Doch es meldeten sich auch Verantwortliche von Klubs zu Wort, die von positiven Erfahrungen berichteten und durch solche Angebote neue Mitglieder gewinnen konnten. „Wenn wir diese Chance nicht nutzen, dann machen es andere“, warnte Täger.

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