Wohnungsnot in Aurich Schicksal von Hundebesitzerin regt Facebook-Gemeinde auf
Die Redaktion hatte über eine 34-Jährige berichtet, die wegen ihrer drei Hunde in Aurich keine Wohnung findet. Das heizt die Debatte in den sozialen Medien an.
Aurich - Das Schicksal von Sabrina Driftmann, die mit ihren drei Hunden keine Wohnung in Aurich findet, wühlt die Facebook-Community auf. Die Redaktion hatte in der vergangenen Woche darüber berichtet, dass die Bückeburgerin aus beruflichen Gründen nach Ostfriesland ziehen musste und mehr als vier Monate lang nach einem neuen Zuhause gesucht hat − vergeblich.
Sie hatte auf den letzten Drücker eine Unterkunft in Tettens im Wangerland gefunden, muss aber jetzt für eine Strecke eine Fahrzeit von 45 Minuten in Kauf nehmen. Deshalb möchte sie unbedingt nach Aurich ziehen, wo sie auch arbeitet. Ihre Geschichte wurde bis Dienstag, 8. Oktober 2024, von 428 Usern kommentiert. Die Redaktion fasst die wichtigsten Probleme und Fragen zusammen, die dabei aufgeworfen wurden.
Solidarität und Mitgefühl mit der Hundebesitzerin
Sehr viele Leser teilen die Erfahrungen von Sabrina Driftmann. Sie berichten ebenfalls von ihrer oft jahrelangen Suche nach einer Bleibe. Eine Frau schreibt, dass Alleinerziehende ebenfalls keine Wohnung finden. „Vermieter wollen das heutzutage nicht mehr“, ist ihre Erfahrung. Ihr habe mal jemand gesagt, dass die „ohnehin nichts auf die Reihe kriegten“, die wolle er nicht in seinem Haus. Ganz ähnliche Probleme haben offenbar viele Rentner. Das hat auch eine Maklerin bestätigt, mit der die Redaktion Kontakt hatte. Sie kenne ältere Menschen, die ihr ganzes Leben ein Eigenheim besessen haben, es sich aber nach dem Eintritt ins Rentenalter nicht mehr leisten konnten. Die Geldmittel, um die erforderlichen Reparaturen zu bestreiten, seien nicht vorhanden gewesen. Es gibt auch Leser, die Sabrina Driftmann Unterstützung anbieten. In den Media Stores der Ostfriesen-Zeitung haben sich am Sonnabend ebenfalls Vermieter gemeldet, die ein Angebot zu machen hatten.
Ein Mann schreibt, dass er mit seiner fünfköpfigen Familie und drei Hunden seit drei Jahren suche. In der derzeitigen Wohnung sei es einfach zu eng geworden. „Wir erhalten wegen der Hunde − und was noch trauriger ist − wegen der Kinder nur Absagen. Wir stehen beide in fester Arbeit. Sowohl die Kinder als auch die Hunde sind ruhig und gut erzogen.“ Ein User erkundigt sich danach, warum man sich überhaupt drei Hunde zulege. „Weil wir Spaß am Umgang mit Tieren haben“, lautet die Reaktion. Es folgt die Beteuerung, dass man sich intensiv um die Hunde kümmere. Die Erziehung stehe dabei an erster Stelle.
Einwände und Bedenken gegen Hunde
So stark wie die Menge derjenigen, die sich solidarisch zeigten, ist gefühlt aber auch die Zahl der skeptischen User. Einer Frau berichtet von ihren Erfahrungen als Eigenheimbesitzerin mit Hunden. Fünf habe sie im Lauf der Zeit gehabt. Zwei seien sehr alt und später auch inkontinent geworden. „Wir hatten zwei Jahre lang fast immer den Wischer zur Hand. Und der Urin sickert nun mal auch in die Fugen. Als wir keine Hunde mehr hatten, mussten wir die Fliesen rausreißen, um den Geruch wegzubekommen“, schreibt die Leserin. Die total zerkratzten Türen habe man ebenfalls erneuern müssen, nicht zu reden von der Holztreppe, die ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen worden sei. Ihr Fazit: Sie könne die Vermieter verstehen, dass sie nicht freudigen Herzens ihr Gebäude an jemanden vermieteten, der mehrere Hunde habe.
Dieser Kommentar hat ein breites Echo gefunden. „Wir werden alle mal alt und gebrechlich, das ist das Leben“, schreibt eine Frau. Eine Wohnung müsse nicht zwangsweise ungepflegt aussehen, wenn man Hunde dort halte. Ein ebenfalls offenbar tierlieber Vermieter pflichtet ihr bei. Man müsse dann eben alle fünf Jahre das Parkett oder die Fliesen austauschen. Wer einen Hund habe, wisse, dass der Abnutzungsgrad höher sei, als wenn man nur als Paar in einer Wohnung lebe. Auch auf praktische Tipps kann man bei den Kommentaren setzen: Ein Mann schreibt, dass er seinem inkontinenten Hund immer Windeln übergezogen habe. Alles kein Problem, lautet seine Einschätzung. Das sei zwar ein finanzieller Mehraufwand in Höhe von rund 80 Euro im Monat gewesen, aber dafür müsse man das Parkett auch nicht sanieren.