Bundesliga der Fußballerinnen Wolfsburg überrumpelt FC Bayern dank „Überraschungseffekt“

David Joram, dpa
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Von David Joram, dpa
| 13.10.2024 04:26 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 3 Minuten
Wolfsburgs Lineth Beerensteyn bejubelt ihr Tor zum 2:0-Endstand. Foto: Swen Pförtner/dpa
Wolfsburgs Lineth Beerensteyn bejubelt ihr Tor zum 2:0-Endstand. Foto: Swen Pförtner/dpa
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Erstmals seit fast zwei Jahren verlieren die Fußballerinnen von Bayern München wieder in der Bundesliga. Im Topspiel setzt VfL-Trainer Tommy Stroot auf eine überraschende Taktik - mit Erfolg.

Für Wolfsburgs Torschützin Lineth Beerensteyn stimmte nach einem denkwürdigen Bundesliga-Topspiel gegen den FC Bayern alles. „Gestern war mein Geburtstag, heute gab’s das Geburtstagsgeschenk“, sagte die 28-Jährige grinsend, nachdem sie mit ihren Kolleginnen noch ein Tänzchen „von links nach rechts“ zum gleichnamigen Party-Hit vor der heimischen Fankurve hingelegt hatte. Durch das 2:0 (1:0) beendete der VfL die imposante Erfolgsserie der Münchner Fußballerinnen und meldete sich zudem wieder voll im Meisterrennen an - dank einer überraschenden Taktik.

„Wir haben gegen Bayern zu null gespielt, das muss man auch erstmal schaffen“, lobte Innenverteidigerin Kathrin Hendrich die Abwehrarbeit und damit auch Coach Tommy Stroot. Der packte gegen die in zuvor 44 Ligaspielen ungeschlagenen Münchnerinnen die Fünferkette aus. „Es war heute die richtige Entscheidung, und trotzdem wird es keine strukturelle sein“, sagte Stroot über das für den VfL ungewohnte System. Noch am Morgen der Bayern-Partie hatte er sein Team entsprechend üben lassen.

Wolfsburgs Trainer Stroot wagt gegen Bayern eine neue Taktik - mit Erfolg. Foto: Swen Pförtner/dpa
Wolfsburgs Trainer Stroot wagt gegen Bayern eine neue Taktik - mit Erfolg. Foto: Swen Pförtner/dpa

Dallmann: „Wir haben uns schwergetan, die Räume zu finden“

Der eigens für das Spitzenspiel ausgedachte „Überraschungseffekt“ (Stroot), in nur wenigen Tagen und ohne große Vorwarnung einstudiert, erzielte jedenfalls Wirkung. „Wir haben uns schwergetan, die Räume zu finden“, gestand Münchens Linda Dallmann nach der ersten Bundesliga-Niederlage seit dem 23. Oktober 2022, einem 1:2 in Wolfsburg. „Sie waren sehr aggressiv und präsent ab der ersten Minute, das hat man schon gespürt.“

Wolfsburg liegt in der Tabelle nun nur noch zwei Punkte hinter dem FC Bayern, der am Montag seine Spitzenposition an Eintracht Frankfurt verlieren könnte. „So ein Sieg schmeckt richtig gut“, merkte daher VfL-Star Alexandra Popp bei Magenta an. „Wenn wir das verloren hätten, dann hätte es wirklich sehr düster ausgesehen.“

Popp: „Wir haben heute extrem überrascht“

Auch die baldige Ex-Nationalspielerin hob Stroots Taktik hervor: „Wir haben heute extrem überrascht. Wir standen für unsere Verhältnisse relativ tief, sehr kompakt mit einer Fünferkette, die wir vorher noch nie gespielt haben“, analysierte die 33-Jährige. „Man hat gesehen, dass Bayern nicht ganz darauf vorbereitet war und nicht die Lösungen dagegen gefunden hat.“

Pernille Harder vergibt für die Münchnerinnen in der Schlussphase die beste Chance auf ein Tor. Foto: Swen Pförtner/dpa
Pernille Harder vergibt für die Münchnerinnen in der Schlussphase die beste Chance auf ein Tor. Foto: Swen Pförtner/dpa

Die Tore von Vivien Endemann (5. Minute) und Beerensteyn (67.) vor 17.152 Zuschauern blieben unbeantwortet. „Ein bisschen“ sei man überrascht worden, gestand FCB-Coach Alexander Straus, zudem habe es an Effektivität gemangelt: „Es gibt kein Spiel zwischen Wolfsburg und Bayern mit zehn Chancen.“ Die beste vergab Pernille Harder in der Schlussphase, als Wolfsburgs Torhüterin Merle Frohms ihren Versuch noch an die Latte lenkte.

Damnjanovic mit starken Schmerzen

Dass beide Gegentore nach individuellen Aussetzern fielen, passte zum verkorksten Bayern-Ausflug. Endemanns Tor leitete FCB-Angreiferin Jovana Damnjanovic mit einem üblen Fehlpass ein, vor dem 0:2 misslang Nationalstürmerin Lea Schüller der Klärungsversuch. „Wir sind Menschen, manchmal machen wir Fehler, das passiert“, kommentierte Straus.

Münchens Jovana Damnjanovic muss den Platz vorzeitig verlassen. Foto: Swen Pförtner/dpa
Münchens Jovana Damnjanovic muss den Platz vorzeitig verlassen. Foto: Swen Pförtner/dpa

Für Damnjanovic endete der Abend doppelt bitter: Nach einem Kopfballduell mit Wolfsburgs Abwehrchefin Marina Hegering landete sie hart auf dem Rücken, blieb liegen und wurde schließlich von Rettungskräften vom Feld getragen. Das Stadion konnte sie am späteren Abend trotz starker Schmerzen aber ohne besondere Hilfen verlassen. Weitere Untersuchungen sollen folgen.

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