Tiere „Panda-Diplomatie“: Washington begrüßt chinesische Bären
Nach einer langen Reise als FedEx-Sonderfracht sind Bao Li und Qing Bao in Washington gelandet. Sie sollen nicht nur Zoo-Besucher bezaubern – auch diplomatische Erwartungen begleiten ihre Ankunft.
Flauschiger Zuwachs in der US-Hauptstadt: Die zwei Pandabären Bao Li und Qing Bao sind im Zoo von Washington angekommen - dieser wurde offenbar eigens für ihre Ankunft geschlossen. „Die neuen Stars der Hauptstadt sind da!“, bestätigte der Zoo auf der Plattform X und versprach weitere Informationen über das Pandapaar.
Wie US-Medien berichteten, hatten die beiden drei Jahre alten Tiere ihre Reise von der chinesischen Stadt Chengdu aus gestartet. Sie wurden demnach in einem speziell ausgestatteten FedEx-Frachtflugzeug - genannt: „Panda-Express“ - transportiert.
Neue Runde „Panda-Diplomatie“
First Lady Jill Biden hatte den „historischen Moment“ für die US-Hauptstadt bereits im Mai offiziell angekündigt. Sie betonte dabei die Bedeutung des Austauschs, der neben dem Artenschutz auch als Symbol der diplomatischen Bemühungen zwischen China und den USA gilt.
Vergangenes Jahr hatte der Zoo von Washington seine bisherigen drei Pandas zurück nach China geschickt, da deren Pachtvertrag ausgelaufen war. Der Abschied fiel vielen Besuchern schwer. Nun sollen Bao Li und Qing Bao für neue Begeisterung sorgen.
Die Ankunft der beiden schwarz-weißen Neuzugänge ist Teil der seit mehreren Jahrzehnten bestehenden „Panda-Diplomatie“, bei der China seine Pandas als Leihgaben an ausgewählte Zoos auf der ganzen Welt schickt. Auch Bao Li und Qing Bao werden nur vorübergehend in Washington bleiben: Die Vereinbarung läuft bis 2034. Sollte das Paar in dieser Zeit Nachwuchs bekommen, müsste dieser wie üblich im Alter von vier Jahren nach China zurückkehren. Die bei vielen Zoobesuchern beliebten Tiere sind größtenteils in der südwestlichen Provinz Sichuan beheimatet.
Gegenseitige Anschuldigungen
Die diplomatischen Beziehungen zwischen den USA und China sind angespannt. Washington erhebt schwere Vorwürfe gegen Peking, darunter Menschenrechtsverletzungen, unfaire Handelspraktiken und illegale Territorialansprüche im Südchinesischen Meer. Peking wiederum beschuldigt die USA, die Entwicklung der Volksrepublik mit Sanktionen und Strafzöllen gezielt zu behindern und sich als hegemoniale Macht in seine inneren Angelegenheiten einzumischen.
Trotz dieser gegenseitigen Anschuldigungen hatten US-Präsident Joe Biden und Chinas Staatschef Xi Jinping im vergangenen November Bereitschaft signalisiert, die Kommunikation zu intensivieren. In diesem Rahmen machte Xi auch Hoffnungen auf neue Pandas für Washington.