Aurich / Engerhafe Schläge und harte Arbeit: Viele überlebten nicht

Günther Niet
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Von Günther Niet
| 23.10.2024 06:20 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
Rund 40 interessierte Menschen waren zum Mahnmal im Sandhorster Wald gekommen, um der Häftlinge des KZ Engerhafe zu gedenken. Vereinsvorsitzende Hilke Osterwald (in weißen Schuhen) erinnerte an die katastrophalen Bedingungen, unter denen die Männer hier arbeiten mussten. Foto: Niet
Rund 40 interessierte Menschen waren zum Mahnmal im Sandhorster Wald gekommen, um der Häftlinge des KZ Engerhafe zu gedenken. Vereinsvorsitzende Hilke Osterwald (in weißen Schuhen) erinnerte an die katastrophalen Bedingungen, unter denen die Männer hier arbeiten mussten. Foto: Niet
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Vor 80 Jahren wurde das KZ Engerhafe errichtet. In den zwei Monaten seines Bestehens wurden 2000 Gefangene interniert, 188 Menschen starben. Zum Jahrestag wurde der Opfer des Nazi-Regimes gedacht.

Aurich / Engerhafe - 80 Jahre ist es her, dass in Engerhafe in der Gemeinde Südbrookmerland eine Außenstelle des Konzentrationslagers Neuengamme errichtet wurde.

Von 2000 Gefangenen starben 188

Von Oktober bis Dezember 1944 waren dort rund 2000 politische Häftlinge verschiedener Nationalitäten untergebracht. Sie mussten tagsüber im Sandhorster Wald schuften, um dort einen Panzergraben als Wehranlage gegen eine mögliche Invasion der Alliierten von der Nordsee her auszuheben. 188 Insassen des Konzentrationslagers überlebten die unmenschlichen Arbeits- und Lagerbedingungen der Nazi-Schergen nicht.

Marsch durch Aurich zum Panzergraben-Mal

Anlässlich des 80. Jahrestages des Lagers hatte der Verein Gedenkstätte KZ Engerhafe am Wochenende unter anderem auch Angehörige ehemaliger Häftlinge zu einer Gedenkveranstaltung eingeladen. Den Abschluss der Gedenkfeierlichkeiten bildete am Sonntagvormittag ein Marsch vom Auricher Güterschuppen durch die ganze Stadt zum Panzergraben-Mahnmal im Sandhorster Wald. Dort sind noch Reste des Panzergrabens zu sehen.

Häftlinge waren Arbeitssklaven der Nazis

An diesem Ort erinnerte die Vorsitzende des Engerhafener Gedenkstätten-Vereins, Hilke Osterwald, an das schlimme Schicksal der Häftlinge als Arbeitssklaven der Nazis. Die Inhaftierten waren jeden Tag vom Güterbahnhof unter Schlägen und Misshandlungen durch die Stadt zum Sandhorster Wald getrieben worden.

Mit einem Innehalten endete die Zusammenkunft am Mahnmal, das von dem Künstler Herbert Müller aus Fehnhusen in Südbrookmerland entworfen und 2014 aufgestellt worden war. Es symbolisiert den Panzergraben.

Begonnen hatte die Veranstaltung bereits am Samstagnachmittag mit einem Totengedenken in der Kirche Engerhafe.

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