Leer Bischöfin liebt von klein auf die See

| 01.11.2024 05:30 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
Der Shantychor „Overledinger Jungs“ aus Collinghorst, Pastorin Silvia Köhler (vorne, von links), Regionalbischöfin Sabine Schiermeyer und Seemannspastor Meenke Sandersfeld gestalteten den Seefahrergottesdienst. Foto: privat
Der Shantychor „Overledinger Jungs“ aus Collinghorst, Pastorin Silvia Köhler (vorne, von links), Regionalbischöfin Sabine Schiermeyer und Seemannspastor Meenke Sandersfeld gestalteten den Seefahrergottesdienst. Foto: privat
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Von Ebbe und Flut und der Vergänglichkeit sprach Sabine Schiermeyer beim Seefahrergottesdienst in Leer. Einem Ehepaar ist die jährliche Veranstaltung besonders wichtig.

Leer / ÖSO - Rund 200 Gläubige hörten gespannt zu: Die Predigt im 21. Seefahrergottesdienst in der Leeraner Christuskirche hielt diesmal Sabine Schiermeyer. „Seitdem ich als Kind mit meiner Familie in Neuharlingersiel war, liebe ich die Nordsee“, berichtete die Regionalbischöfin.

Als Studentin habe sie als Zimmermädchen auf der Insel Juist gearbeitet, wo die ewigen Rhythmen von Ebbe und Flut, von Kommen und Gehen, Leben und Sterben besonders zu spüren seien. Sechsmal habe dort die Kirche wieder aufgebaut werden müssen.

Overledinger Jungs sangen

„In dieser Welt gibt es keine selbsterschaffene Sicherheit“, sagte die Regionalbischöfin und nahm Bezug auf einen Text aus der Bergpredigt, in dem Jesus vom Hausbau auf Felsen spricht. Seit dem ersten Seefahrergottesdienst sorgen die Mitglieder des Shantychors „Overledinger Jungs“ aus Collinghorst für die musikalische Gestaltung der Veranstaltung. Auch diesmal sangen die Männer von der Schönheit der See und den auf ihr drohenden Gefahren. Pastorin Silvia Köhler führte durch den Gottesdienst. Kirchenvorsteher Alfred Hinrichs hielt die Lesung und Mathilde Buse spielte an der Orgel.

Schweigeminute für gestorbene Seeleute

Pastor Meenke Sandersfeld, Leiter des Seemannsheims in Emden, stellte die Bedeutung von Landgängen für Schiffsbesatzungen heraus. Und er erinnerte an das Feuer auf dem Autofrachter „Fremantle Highway“, bei dem ein Seemann ums Leben kam sowie an den Brand auf einem Öltanker in der Ostsee. „Wir in der Seemannsmission sind gut vernetzt und bei Rettungsaktionen einbezogen“, so Sandersfeld. Im Gottesdienst wurde der gestorbenen und auf See gebliebenen Seeleute mit einer Schweigeminute gedacht.

Seit 21 Jahren bereitet das ehemalige Küsterehepaar der Christusgemeinde, Wolfgang und Margreth Haberecht, den maritimen Gottesdienst vor. Als Tochter eines Kapitäns zur See liege seiner Frau das sehr am Herzen, sagt Wolfgang Haberecht. Deren Vater starb bei einem Schiffsunglück auf hoher See, als sie elf Jahre alt war.

Die Kollekte des Gottesdienstes ist je zur Hälfte für das Seemannsheim in Emden und die Suppenküche der Leeraner Christuskirchengemeinde gedacht.

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