Brauchtum Tag der Toten in Mexiko: Fest am Grab und auf den Straßen

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Von dpa
| 01.11.2024 05:02 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
Im zentralen Platz von Mexiko-Stadt sind bis zu zehn Meter hohe Skeletten aus Pappe aufgestellt. Foto: Carlos Santiago/eyepix via ZUMA Press Wire/dpa
Im zentralen Platz von Mexiko-Stadt sind bis zu zehn Meter hohe Skeletten aus Pappe aufgestellt. Foto: Carlos Santiago/eyepix via ZUMA Press Wire/dpa
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Die Seelen der Verstorbenen kommen am Tag der Toten - dem Día de Muertos - nach dem Volksglauben aus dem Jenseits zu Besuch. Christliche und indigene Bräuche prägen die Tradition in Mexiko.

Beleuchtete Skelette, orangefarbene Blumen und Totenköpfe aus Zucker überall: In Mexiko wird der Tag der Toten groß gefeiert. Am zweitägigen Día de Muertos - dem 1. und 2. November - gedenken die Mexikaner anlässlich der katholischen Feiertage Allerheiligen und Allerseelen ihrer verstorbenen Angehörigen. 

Zu Hause empfangen die Menschen mit farbenfrohen Altären die Seelen der Verstorbenen, die dem Volksglauben nach vorübergehend heimkehren. 

Im Zentrum von Mexiko-Stadt wurden 21 bis zu zehn Meter hohe Pappfiguren als Teil einer großen „Opfergabe“ für die Verstorbenen aufgestellt. Zahlreiche Touristen erleben das Fest mit. In Bundesstaaten wie dem touristischen Oaxaca sind die Gräber aufwendig geschmückt. 

Gräber werden mit Kerzen und Cempasúchil-Blumen versehen. Blütenblätter und Kerzenlicht sollen den Seelen helfen, den Weg nach Hause zu finden. Viele Familien verbringen die ganze Nacht auf dem Friedhof. Am Samstag werden bei einer Parade in Mexiko-Stadt Festwagen, tanzende Totenschädel und Tausende als elegante Skelette verkleidete Menschen durch die Straßen ziehen. 

Am Tag der Toten übernachten viele Mexikaner auf dem Friedhof. (Archivbild) Foto: Jair Cabrera Torres/dpa
Am Tag der Toten übernachten viele Mexikaner auf dem Friedhof. (Archivbild) Foto: Jair Cabrera Torres/dpa

2008 nahm die Unesco den Brauch in die Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit auf. „Die Feierlichkeiten zum Tag der Toten sind für die indigenen Gemeinden Mexikos von großer Bedeutung“, heißt es auf der Website der Unesco. Es handele sich um eine Verschmelzung vorkolonialer Riten und katholischer Feierlichkeiten, die im 16. Jahrhundert von den Europäern in das heutige Mexiko eingeführt worden seien. Das Fest fällt mit dem Ende der Erntezeit zusammen.

Umzug mit mindestens 10.000 Teilnehmern und Riesenpuppen

Seit 2016 ergänzt in Mexiko-Stadt eine große Totentag-Parade die ursprüngliche Tradition. Hunderttausende Schaulustige versammeln sich auf den Straßen. An der diesjährigen Auflage am Samstag werden nach Angaben der Stadtverwaltung mindestens 10.000 verkleidete Menschen und sieben Umzugswagen teilnehmen. Auch Riesenpuppen und 16 Musiktruppen werden die rund acht Kilometer vom Stadtpark Chapultepec bis zum Zócalo-Platz zurücklegen. 

Die Parade geht eigentlich auf eine Szene aus dem James-Bond-Film „Spectre“ (2015) zurück. Darin laufen Hauptdarsteller Daniel Craig und eine Dame mit Masken mitten durch einen Umzug zum Tag der Toten in der mexikanischen Hauptstadt. In der Realität gab es so etwas bis zu diesem Zeitpunkt nicht. Inzwischen ist der Umzug zu einer großen Attraktion geworden. Das aufwendige Make-up und die Kostüme sind auch im Ausland beliebt.

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