9. November 1938 Reichspogromnacht – Gedenken in Emden und Pewsum
Die Reichspogromnacht, bei der auch in Ostfriesland Menschen getötet und diskriminiert wurden, ist am 9. November 86 Jahre her. In Emden und Pewsum gibt es Gedenkveranstaltungen.
Emden/Pewsum - Vor 86 Jahren, in der Nacht vom 9. zum 10. November 1938, brannten Synagogen und weitere jüdische Einrichtungen im gesamten Deutschen Reich. In der Reichspogromnacht wurden Menschen jüdischen Glaubens getötet, gedemütigt, verhaftet, misshandelt und vergewaltigt, ihre Geschäfte und Wohnungen wurden demoliert und zerstört. Wie es auf der Website der Bundeszentrale für politische Bildung heißt, waren diesen Taten mehrere Gewaltausbrüche sowie eine Verschärfung der antisemitischen Politik im selben Jahr vorausgegangen. Demnach markiert die Reichspogromnacht den Übergang von der Diskriminierung und Ausgrenzung der Juden hin zur systematischen Verfolgung und Ermordung.
Auch in Emden wurden in dieser Novembernacht 1938 jüdische Einrichtungen wie die Synagoge an der Bollwerkstraße zerstört und Emder Bürgerinnen und Bürger jüdischen Glaubens misshandelt und ermordet. Zum Gedenken an diese Ereignisse vor 86 Jahren, aber auch angesichts der aktuellen weltpolitischen Entwicklungen im Nahen Osten und der damit verbundenen antisemitischen Proteste in Deutschland, lädt die Stadt Emden gemeinsam alle demokratischen Parteien, Gewerkschaften, bürgerlichen Interessengemeinschaften und alle Religionsgemeinschaften zu einer Gedenkveranstaltung am Samstag, 9. November 2024, um 17 Uhr an der Gedenkstele der ehemaligen Emder Synagoge in der Bollwerkstraße ein.
Bündnis organisiert Gedenkveranstaltung in Pewsum
In der Mitteilung der Stadt Emden heißt es: „Wir rufen alle Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt dazu auf, an dieser Gedenkveranstaltung teilzunehmen. Setzen wir gemeinsam ein Zeichen für jüdisches Leben in unserem Land und gegen jedwede Art von Antisemitismus.“
Auch in Pewsum findet bereits am Vortag, Freitag, 8. November 2024, um 18 Uhr eine Gedenkveranstaltung in der Gaststube des Rathauses statt. Organisiert wird sie vom Bündnis „Krummhörn für Demokratie und Weltoffenheit“. Mit Texten, Musikstücken und dem Film „Die Nummer auf meinem Arm“ soll die Verfolgung und Ermordung der Juden im Nationalsozialismus thematisiert werden, heißt es in der Einladung.