Jahrestag der Pogromnacht 1938 Holocaust-Gedenken zum 9. November in Rhauderfehn
Initiator Bernd-Volker Brahms und Bürgermeister Geert Müller laden zur Gedenkveranstaltung in Rhauderfehn ein. Das ist geplant.
Rhauderfehn - Auch in diesem Jahr wird es in Rhauderfehn ein Gedenken zum Jahrestag des Pogroms an den Juden 1938 geben. Vor 86 Jahren waren Synagogen in ganz Deutschland in Brand gesteckt worden. In Rhauderfehn gab es in der Nazizeit drei jüdische Familien, für die 2011 zehn Stolpersteine verlegt worden sind.
Am Sonnabend, 9. November 2024, ab 11 Uhr wird das diesjährige Gedenken beginnen und zwar am Stolperstein für Walter Nochum Cohen an der Rhauderwieke Ecke Neuer Weg. Dann geht es zu Familie Gumpertz (Rhauderwieke Höhe MZR) und abschließend zu Familie Weinberg (Untenende 74).
Gedenken an die Pogromnacht 1938 in Rhauderfehn
„In diesem Jahr ist das Gedenken noch wichtiger als in den Jahren zuvor, die politische Lage in Israel schürt auch in Deutschland zunehmenden Antisemitismus“, sagt der Journalist Bernd-Volker Brahms, der die Stolpersteine in Rhauderfehn initiiert hatte. Er lädt zusammen mit Bürgermeister Geert Müller zu dem Gedenken ein. „Der Holocaust hat gezeigt, was Menschen Menschen antun können. Wir müssen dagegen arbeiten, dass sich Dinge nicht wiederholen“, sagt Brahms.
Bereits am Vortag des Gedenkens werden Schülerinnen und Schüler der drei Fehntjer weiterführenden Schulen darum kümmern, dass die Stolpersteine geputzt sind. Das Gymnasium trägt seit vier Jahren den Namen des Fehntjer Holocaust-Überlebenden Albrecht Weinberg, der mittlerweile 99 Jahre alt ist und in leer lebt.
Stolpersteine und Erinnerungen
Weitere Infos: In Rhauderfehn gibt es seit dem 9. November 2011 zehn Stolpersteine für Alfred Weinberg (*1889 + 1944), Flora Weinberg (*1886 + 1944); Dieter Weinberg (*1922 +1946); Albrecht Weinberg (*1925 - ); Friedel Weinberg (*1923 + 2012); Hermann Gumpertz (*1892 + 1943); Adele Gumpertz (*1897 + 1943); Helene Gumpertz (*1920 + 1942); Beate Gumpertz (*1925 + 1942); Walter Nochum Cohen (*1910 + 1942).
Der Künstler Gunter Demnig (77) aus Köln hat seit 1997 in mehr als 1.100 Städten Deutschlands, innerhalb und außerhalb Europas über 105.000 Stolpersteine für Holocaust-Opfer verlegt. Bereits 2005 erhielt er für seine Initiative das Bundesverdienstkreuz. In Ostfriesland gibt es seit 2009 Stolpersteine, die ersten wurden in Norden verlegt. Mittlerweile gibt es sie auch in Aurich, Emden, Esens, Leer, Moormerland, Norderney, Weener, Jemgum und Wangerooge.