Angebot ausgebaut Mehr Plätze in der psychiatrischen Tagesklinik in Leer

| 07.11.2024 08:14 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 3 Minuten
Für Menschen, die an psychiatrischen Krankheiten leiden, gibt es in Leer jetzt weitere Behandlungsplätze. Foto: nito/stock.adobe.com
Für Menschen, die an psychiatrischen Krankheiten leiden, gibt es in Leer jetzt weitere Behandlungsplätze. Foto: nito/stock.adobe.com
Artikel teilen:

Eine psychiatrische Tagesklinik des Klinikums Emden befindet sich seit 2018 im sogenannten Kleemann-Bunker in Leer. Jetzt wird das Angebot erweitert.

Leer - Das Klinikum Emden betreibt seit 2018 eine psychiatrische Tagesklinik im sogenannten Kleemann-Bunker in Leer. Jetzt hat die Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik unter der Leitung von Chefärztin Dr. Doris Janssen das Behandlungsangebot erweitert. Das teilt das Krankenhaus mit. In zusätzlichen Räumlichkeiten innerhalb des Gebäudes, Mühlenstraße 7, sei nun Platz für zehn weitere Patientinnen und Patienten. Auf diese Weise begegne man „der steigenden Zahl von Anfragen für eine tagesklinische Behandlung“ und reduziere die Wartezeit auf einen Behandlungsplatz.

Freuen sich über die Erweiterung des Behandlungsangebots in ihrer Tagesklinik (von links): Heiko Theilen, pflegerische Leitung der Tagesklinik, Oberarzt Dr. Rainer Krumm und Chefärztin Dr. Doris Janssen. Auf dem Foto fehlt die leitende Psychotherapeutin Elisa Rossade. Foto: privat
Freuen sich über die Erweiterung des Behandlungsangebots in ihrer Tagesklinik (von links): Heiko Theilen, pflegerische Leitung der Tagesklinik, Oberarzt Dr. Rainer Krumm und Chefärztin Dr. Doris Janssen. Auf dem Foto fehlt die leitende Psychotherapeutin Elisa Rossade. Foto: privat

In einer psychiatrischen Tagesklinik werden Patientinnen und Patienten behandelt, die in der Lage sind, ihre Abende und das Wochenende selbst zu gestalten, denen aber eine klassische ambulante Behandlung nicht ausreicht, erläutert das Klinikum Emden. „Der Therapieansatz ist sehr alltagsnah, weil das Erlernte abends und am Wochenende direkt angewandt werden kann.“ Das Leistungsangebot in Leer richte sich an Patienten, die an einer psychischen Erkrankung leiden und sich in einer persönlichen oder beruflichen Krise befinden, die vor Kurzem aufgetreten ist. Die Tagesklinik biete dabei eine „zeitnahe interdisziplinäre Behandlung“, die es ermögliche, schnell wieder am Alltag teilzuhaben.

Pünktliche und regelmäßige Anwesenheit erforderlich

„In dieser Patientengruppe sollen therapeutische Grundlagen und hilfreiche Routinen verinnerlicht und durch ein klar strukturiertes Programm in den Alltag transportiert werden“, erklärt Janssen. Zu diesen Grundlagen gehören Entspannungstechniken, regelmäßige Bewegung, regelmäßiges Essen, Strategien gegen Grübeln und Anspannung, Aktivitätenaufbau und Selbstfürsorge. „Darüber hinaus soll idealerweise ein weiteres übergeordnetes Therapieziel erarbeitet werden. Wir setzen den Fokus also auf einen ‚Problembereich‘ statt auf viele Themen, die dann nur gestreift werden können.“

Die Patienten müssen sich auf eine pünktliche und regelmäßige Anwesenheit und auf gruppentherapeutische Angebote einlassen können. Nicht geeignet sei das Angebot für Patienten mit akuten Suizidgedanken und starken Psychosen oder anderen Erkrankungsbildern, die eine stationäre Behandlung erfordern. „Auch für Patienten mit schweren Abhängigkeitserkrankungen oder solche, die an erheblichen Folgeschäden mit schweren körperlichen Beeinträchtigungen und schweren hirnorganischen Beeinträchtigungen leiden, ist das tagesklinische Angebot nicht vorgesehen“, heißt es weiter.

30 Erwachsene können in der Tagesklinik behandelt werden

Die Behandlung in der Patientengruppe ist in die Betreuung durch die Instituts-Ambulanz (PIA) der psychiatrischen Klinik vor und nach einer stationären Therapie eingebettet. Auch die PIA befindet sich mit ihrem Leeraner Ableger seit Oktober in den neuen Räumlichkeiten. Die Behandlungszeiten betragen laut Mitteilung in der „Akut“-Gruppe sechs Wochen, in den übrigen beiden Gruppen etwa acht bis zwölf Wochen, jeweils montags bis freitags von 8 bis 16 Uhr. Die Gruppengröße liegt jeweils bei zehn Patienten.

In der Tagesklinik in Leer können jetzt insgesamt 30 Erwachsene behandelt werden. Ziel sei auch das (Wieder-)Erlernen weiterer sozialer Fertigkeiten. Wichtige Bausteine seien zudem Kunst- und Ergotherapie, Bewegungsangebote und Entspannungsverfahren. Eine medikamentöse Behandlung könne ergänzt werden.

Der Zugang zum tagesklinischen Angebot erfolgt mit haus- oder fachärztlicher Überweisung über Vorgesprächstermine, die über das Sekretariat der Tagesklinik vergeben werden. Dieses ist erreichbar über tkleer@klinikum-emden.de oder 0491/9975120.

Ähnliche Artikel