Leer Lebenshilfe gründet drei Gesellschaften
Die Mitgliederversammlung hat das vom Vorstand ausgearbeitete Zukunftskonzept einstimmig gebilligt.
Leer - Um die Lebenshilfe Leer zukunftssicher aufzustellen, war der Vorstand im Vorjahr beauftragt worden, ein Konzept für die Weiterentwicklung von Einrichtungsteilen unter dem Dach eines „Mutter-Vereins“ zu erarbeiten. Die hieraus resultierende Beschlussvorlage zur Gründung von drei Tochtergesellschaften erläuterte der Wirtschaftsprüfer Reimond Menke auf der Mitgliederversammlung. Der Verein werde nicht aufgelöst und stehe als „Mutter“-Organisation über allem. Die Mitglieder stimmten dem Zukunftskonzept einmütig zu.
Der Vorsitzende Christian Brahms hatte zuvor noch einmal klargestellt, dass dieser Schritt zu keinen Veränderungen bei der Betreuung der Menschen mit Behinderungen führen werde und nicht mit Nachteilen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verbunden seien. Das Wohl der von der Lebenshilfe betreuten Menschen, die Verantwortung gegenüber der Belegschaft und die Sicherung des über Jahrzehnte erarbeiteten Vereinsvermögens stünden im Fokus.
Bei den turnusgemäßen Neuwahlen wurden der erste Vorsitzende Christian Brahms sowie Schatzmeister Holger Franz und Beisitzer Jann Meeuw jeweils mit großer Mehrheit in ihren Ämtern bestätigt.
Dr. Anja Harms gab ihre Funktion als 2. Vereinsvorsitzende an die langjährige Leeraner Vorstandskollegin Hediye Sürer weiter, bleibt dem Führungsgremium aber weiter als Beisitzerin erhalten.
Christian Brahms hatte eingangs zunächst auf einige freudige Ereignisse in jüngerer Vergangenheit zurückgeblickt: Am 21. Juni war das große Jubiläumsfest zum 60. Geburtstag der Einrichtung mit 1000 Gästen im Leeraner Miniaturland gefeiert worden. Und Schülerinnen der Tagesbildungsstätte feierten bei den 1. offenen Deutschen Sport-Meisterschaften Anfang Juni in Berlin einen großartigen Erfolg. Außerdem sei in Logabirum mit der Eröffnung des kernsanierten Landhauses nahe der Kirche ein tolles Wohnangebot für Menschen mit Beeinträchtigungen hinzugekommen.
Weitere Projekte sind geplant: Brahms verwies auf den bereits im Bau befindlichen FiLius-Kindergarten in Warsingsfehn-West und erinnerte an den geplanten Bau einer Kindertagesstätte in Tichelwarf. Für die derzeit in Containern untergebrachten 39 Mitarbeiter der Landschafts- und Gartenpflege habe man im Sommer 2024 zudem das Gelände der ehemaligen Taxizentrale im Gewerbegebiet Am Emsdeich 52 erworben, das für rund 1 Million auf die Bedürfnisse der Werkstatt umgebaut wird. „Ein gesundes Wachstum sichert den Fortbestand der Einrichtung“, fasste Christian Brahms seine Ansprache zusammen.
Vor dem Hintergrund der allgegenwärtigen Herausforderungen der Zeit – durch Inflation und Unsicherheiten in der Energiewirtschaft – erläuterte anschließend Schatzmeister Holger Franz die Bilanz für 2023. „Es war ein schweres Jahr für alle sozialen Einrichtungen.“ So konnten die immensen Kostensteigerungen im Personal- und Sachkostenbereich erst im laufenden Geschäftsjahr mit den Kostenträgern neu verhandelt werden. „Aufgrund außerordentlicher Erträge ist es der Lebenshilfe jedoch gelungen, ein positives Jahresergebnis von 78.834,59 Euro auszuweisen“, erklärte Holger Franz. Die Bilanzsumme schließt bei rund 21 Millionen Euro und einer Eigenkapitalquote von rund 50 Prozent.