Zeichen setzen Emder Bündnis wird zum Verein „Ostfriesland Demokratisch“

| 12.11.2024 11:44 Uhr | 1 Kommentar | Lesedauer: ca. 3 Minuten
Bei einer Demo gegen Rechtsextremismus und für Demokratie gingen im Januar 2024 in Emden mehr als 4000 Menschen auf die Straße. Foto: Ortgies/Archiv
Bei einer Demo gegen Rechtsextremismus und für Demokratie gingen im Januar 2024 in Emden mehr als 4000 Menschen auf die Straße. Foto: Ortgies/Archiv
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Das Bündnis „Emden Demokratisch“ hat sich als Verein eintragen lassen und damit auch das Einzugsgebiet ausgeweitet. Das sind die Gründe und weiteren Pläne.

Emden - Aus dem Bündnis „Emden Demokratisch“ ist jetzt der Verein „Ostfriesland Demokratisch“ geworden. Er wurde laut einer Mitteilung ins Vereinsregister eingetragen. Der Verein soll demnach zukünftig Gruppen und Aktive aus der Zivilgesellschaft vernetzen und mit Veranstaltungen und Bildungsangeboten die offene Gesellschaft in Ostfriesland stärken.

Das Bündnis „Emden Demokratisch“ hatte sich als lose Gruppierung während der Corona-Pandemie auf private Initiative gegründet und sich bereits damals mit allen demokratischen Parteien und Organisationen wie den „Omas gegen Rechts“, Gewerkschaften, Kirchengemeinden und anderen zusammengeschlossen, erklärt Vereinsvorsitzender Daniel Zempel in der Mitteilung. Ziel sei es gewesen, für Demokratie und gegen rechtsradikale Tendenzen und Verschwörungserzählungen aufzutreten. In diesem Januar lebte das Bündnis laut Zempel nach einer längeren Aktionspause wieder auf – als Reaktion auf das Treffen von Rechtsradikalen in Potsdam im November 2023.

Warum ein Verein?

Es folgten Demonstrationen in Emden für ein demokratisches Ostfriesland und weitere Aktionen wie beispielsweise „Emden singt“. Bei der Veranstaltung fanden sich Teilnehmende zusammen, um gemeinsam für Demokratie und eine offene Gesellschaft zu singen. Zudem gab es eine „Geburtstagsfeier für das Grundgesetz“ im Mai und mehrere spontane Mahnwachen. Außerdem organisierte das Bündnis Workshops, um das gesellschaftliche Miteinander zu fördern.

Diese andauernde Tätigkeit stellte das Bündnis „Emden Demokratisch“ vor organisatorische Herausforderungen, so Zempel. Um Anträge für Genehmigungen oder Fördergelder zu stellen, bedurfte es einer festen Rechtsform. Für Spenden sei zudem ein eigenes Konto notwendig. Deshalb fiel die Entscheidung, einen Verein zu gründen. Vorsitzender Zempel sieht Ostfriesland trotz aller Probleme im Kampf für die Demokratie gut aufgestellt: „Schauen Sie bei einem Spaziergang durch Emden einfach vor Ihre Füße. Da sehen Sie zahlreiche Stolpersteine zum Gedenken an Menschen aus dem Widerstand. Der Kampf gegen Diktatoren und Demagogen hat in unserer Region Tradition.“

Das ist geplant

Er appelliert an alle Ostfriesen, sich in den Verein einzubringen. „Wir freuen uns auf viele neue Leute und frische Ideen!“ Das erste große Projekt „Eala Freya Fresena – Steht auf ihr freien Friesen“ hat der Verein zusammen mit Christine Becker-Schmidt, der ehemaligen Geschäftsführerin der Ländlichen Akademie Krummhörn, schon in Planung. Im kommenden Jahr wird demnach in Emden, Leer, Aurich und Norden dazu aufgerufen, miteinander zu singen. Es werden regelmäßige Proben stattfinden, um am Ende alle Sängerinnen und Sänger zu einem großen Chor zu vereinen, so Zempel. Es sind Konzerte in den vier ostfriesischen Städten geplant.

Bereits an diesem Donnerstag, 14. November 2024, will der Verein mit einem Lichtermeer auf dem Emder Marktplatz ein Zeichen für Demokratie setzen. Ab 17.30 Uhr wird dazu eingeladen, den Platz mit Kerzen, Teelichtern oder Laternen zu erhellen. Die Organisatorinnen und Organisatoren bitten darum, dabei auf die Sicherheit zu achten. „LED-Kerzen sind vielleicht nicht so stilvoll, aber auch sicherer. Und Gläser oder Laternen helfen, Kerzen sicherer zu machen.“ Auch auf das Mitbringen von Hunden oder Alkohol sollten Teilnehmende verzichten.

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