Skispringen Starkes Duo: Wellinger siegt, Paschke kein One-Hit-Wonder

Thomas Eßer und Sandra Degenhardt, dpa
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Von Thomas Eßer und Sandra Degenhardt, dpa
| 01.12.2024 17:13 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 3 Minuten
Platz eins mit nur einem Sprung: Andreas Wellinger freut sich über seinen ersten Saisonsieg. Foto: Heikki Saukkomaa/Lehtikuva/dpa
Platz eins mit nur einem Sprung: Andreas Wellinger freut sich über seinen ersten Saisonsieg. Foto: Heikki Saukkomaa/Lehtikuva/dpa
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Vier Einzelwettkämpfe, drei Siege: Die deutschen Skispringer starten sehr stark in den Winter. Zum Abschluss des Weltcup-Wochenendes in Finnland siegt Andreas Wellinger auf ungewohnte Weise.

Andreas Wellinger zeigte die Siegerfaust, Pius Paschke freute sich ganz cool über sein Gelbes Trikot: Die deutschen Skispringer haben das verrückte Weltcup-Wochenende im finnischen Ruka dominiert. Wellinger feierte beim wegen turbulenter Windbedingungen vorzeitig abgebrochenen Wettkampf seinen ersten Saisonsieg. Überraschungs-Überflieger Paschke verteidigte einen Tag nach Platz eins mit Rang sieben seine Führung im Gesamtweltcup. Die beiden sorgen für einen nahezu perfekten Auftakt in den WM-Winter.

Bundestrainer: „Er ist der würdige Sieger heute“

„War geil“, kommentierte Wellinger seinen Siegsprung auf 146,5 Meter im ZDF. Weil der Wettkampf aus Sicherheitsgründen mitten im zweiten Durchgang beendet wurde, zählte das Ergebnis nach einem Versuch. Lächelnd verließ Wellinger den Warteraum an der Schanze und genoss gemeinsam mit seinem drittplatzierten Teamkollegen Karl Geiger die Siegerehrung. „Er ist der würdige Sieger heute“, sagte Bundestrainer Stefan Horngacher.

Wellinger steigert sich von Wettkampf zu Wettkampf. Während mit dem Tournee-Zweiten des Vorjahres in der absoluten Weltspitze durchaus zu rechnen war, verblüffen die bisherigen Leistungen Paschkes die Skisprung-Welt.

Fotos mit dem Weihnachtsmann

Zum so grandiosen wie wundersamen Saisonstart gratulierte sogar der Weihnachtsmann. Lächelnd posierte Paschke neben weißem Rauschebart und rotem Gewand für Erinnerungsfotos. Der Auftakt in den Winter müsste dem Skisprung-Oldie wie ein Traum vorkommen, auch wenn sich Paschke äußerlich abgeklärt und gelassen gibt.

Besonderes Podest-Foto: Pius Paschke hat derzeit viel Grund zur Freude. Foto: Markku Ulander/Lehtikuva/dpa
Besonderes Podest-Foto: Pius Paschke hat derzeit viel Grund zur Freude. Foto: Markku Ulander/Lehtikuva/dpa

Zweiter Einzel-Sieg am zweiten Weltcup-Wochenende, drei Podestplätze in vier Wettbewerben: Der 34-Jährige und Wellinger machen jetzt schon Mut für die Vierschanzentournee in nicht einmal einem Monat.

Paschke: „Es ist wie in der Kindheit“

„Mir macht Springen einfach gerade unheimlich Spaß“, sagte Paschke im ZDF. „Es ist wie in der Kindheit“, erklärte er. Alles funktioniere, fühle sich leicht an. Durch akribische und unaufgeregte Arbeit verdiente sich Paschke über Jahre seinen Platz im deutschen A-Team. Dass er mit fortgeschrittenen Sportleralter noch einmal so in den Fokus der Aufmerksamkeit rückt - damit war aber nicht zu rechnen.

„Das ist schon eine spezielle Geschichte mit ihm. Das freut mich unglaublich“, sagte Sportdirektor Horst Hüttel. Immer mehr zeigt sich: Der starke Saisonstart am vergangenen Wochenende, zu dem auch ein Sieg im Mixed-Team gehörte, war kein Zufallstreffer. Paschke ist kein One-Hit-Wonder.

„Ich hoffe, dass er sich an das Gelbe Trikot gewöhnen kann. Es wird nicht immer so laufen, aber wir haben alles dafür gemacht, dass die Hochform so lange wie möglich anhält“, sagte Horngacher. Und tatsächlich scheint das ungewohnte Rampenlicht Paschke nicht nervös zu machen. Der Polizeiobermeister aus Kiefersfelden genießt seine Erfolge eher im Stillen und macht einfach weiter. Paschke spult routiniert sein Programm ab - auf extrem hohen Niveau. 

Durch ihre starken Auftritte helfen der Familienvater und Wellinger auch ihren Teamkollegen. Die Erfolge sorgen dafür, dass aktuell niemand darüber spricht, wenn es bei anderen mal nicht so gut läuft. So wie am Sonntag bei Markus Eisenbichler, Stephan Leyhe und Adrian Tittel. Sie alle schieden frühzeitig aus.

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