Frau am Freitag Jetzt gibt’s was auf die Ohren

Petra Herterich
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Eine Kolumne von Petra Herterich
| 06.12.2024 09:02 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
Journalistin Kristina Groeneveld bei der Aufnahme des ersten Podcasts für die Frau am Freitag. Foto: Noglik
Journalistin Kristina Groeneveld bei der Aufnahme des ersten Podcasts für die Frau am Freitag. Foto: Noglik
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Bisher zählte bei der Frau am Freitag nur das geschriebene Wort. Aber ab jetzt kann man die Frau am Freitag auch hören. Sie hat einen eigenen Podcast.

Seit fast 17 Jahren macht die Frau am Freitag an dieser Stelle aus ihrem Herzen keine Mördergrube. Mit Humor und ohne einen feministischen Hammer schildert sie die Welt durch Frauenaugen und entlarvt den alltäglichen Altherren-Witz. Dabei half ihr bisher immer nur das hier geschriebene Wort. Das wird sich jetzt ändern. Künftig gibt es von der Frau am Freitag auch was auf die Ohren. Nein, sie wird nicht handgreiflich, sie ist ja kein weiblicher Klaasohm. Ihre Waffe bleibt das Wort – aber ab jetzt auch das gesprochene.

An jedem ersten Freitag im Monat sabbelt die Frau am Freitag im eigenen Podcast munter vor sich hin – und heute geht’s los, überall wo es Podcasts gibt. Und weil ja Selbstgespräche nicht ganz so unterhaltend sind – zumindest nicht für Außenstehende – sitzen gleich zwei Frauen am Freitag vorm Mikrofon. Damit es spannend wird, trennt die beiden eine Generation: Kristina Groeneveld (35 Jahre) und Petra Herterich (62 Jahre) diskutieren den alltäglichen Wahnsinn, den sie als Frauen erleben – oder auch schon erlebt haben. Sei es in der Arbeitswelt, im Privaten oder auch einfach als weiblicher – mütterlicher – Teil der Familie oder auch innerhalb der Gesellschaft. Ja, es werden auch die großen Themen ausdiskutiert. Und weil bei manchen Themen tatsächlich auch zwei Frauen am Freitag noch eine zu wenig sind, werden ab und zu gerne weibliche Gäste eingeladen.

Aber: Auch Männer sind durchaus willkommen. Allerdings nur, wenn sie nicht auf Klaasohm machen. Gewalt gegen Frauen ist nämlich kein Kavaliersdelikt – und es sollte erst recht kein Brauchtum oder gar Tradition sein wie auf Borkum. Dieser Klaasohm ist doch im Grunde wirklich ein Mistkerl. Wenn der Mann früher nach dem Walfang erstmal seine Frau verdreschen musste, damit wieder klar war, dass er der Herr im Haus ist, war das doch auch damals schon erbärmlich. Die Frau am Freitag möchte mal wissen, wie viele Insulanerinnen sich heimlich gewünscht haben, der Kerl möge auf See bleiben.

Also, bei der Frau am Freitag werden keine Schläger zu Wort kommen! Frauenversteher schon eher. Davon gibt es ja zum Glück auch schon eine Menge. Männer, die Frauen auf Augenhöhe begegnen, die nicht nach Äußerlichkeiten schielen, sondern auf innere Werte schauen, die dürfen mitreden. Die anderen sollten zuhören, sie können was lernen. Wir Frauen werden bis dahin weiter – tapfer bleiben.

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