Ausgaben Richard-Wagner-Festspiele: Verwaltungsrat begründet Sparkurs
Der Verwaltungsrat der Bayreuther Festspiele verteidigt die geplanten Sparmaßnahmen zum Jubiläumsjahr 2026. Und erläutert, warum Kultursponsoring derzeit ein schwieriges Thema ist.
Der Verwaltungsrat der Bayreuther Festspiele steht hinter den Einschnitten beim Jubiläumsprogramm 2026. Jeder wisse, dass die öffentlichen Haushalte derzeit sehr belastet seien. Die Festspiele könnten davor nicht die Augen verschließen, sagte der Chef des Gremiums, Georg von Waldenfels. Und auch im Hinblick auf Tariferhöhungen sei es die Verantwortung der Festspielleitung, alle Ausgaben auf den Prüfstand zu stellen.
Geld für ambitionierte Pläne fehlt
„Wir tragen das so mit“, sagte Waldenfels zu der am Donnerstag bekannt gewordenen Entscheidung, die Planungen für 2026 deutlich zu reduzieren. Er versicherte: Das Programm werde dem Jubiläumsanlass gerecht werden.
150 Jahre alt wird das weltbekannte Opern-Spektakel dann - gefeiert werden sollte eigentlich mit allen zum Bayreuther Standard-Repertoire gehörenden Opern von Richard Wagner (1813-1883) - plus das Frühwerk „Rienzi“. Ganze elf Opern sollten so auf dem Jubiläums-Spielplan stehen. Doch für diese ambitionierten Pläne fehlt das Geld. Die Festspiele schrieben am Donnerstag von einer Anpassung: „Die aktuellen Kostenentwicklungen stellen die Bayreuther Festspiele vor große Herausforderungen.“
Sponsoring? Wirtschaft geht es schlecht
Der Eigenfinanzierungsgrad der Festspiele liegt nach eigenen Angaben bei mehr als 55 Prozent.
Bei Sparzwängen in der Kultur wird oft die Forderung nach mehr Sponsoring aus der Wirtschaft laut. Waldenfels sagte, das Thema sei sehr wichtig für die Bayreuther Festspiele, „Kontakte werden gepflegt“. Dennoch: Aufgrund der derzeitigen Wirtschaftskrise in Deutschland sei es „außerordentlich schwierig“, Unternehmen für Sponsoringaktivitäten zu gewinnen. Voraussetzung für Kultursponsoring sei, dass die Wirtschaft wächst und stabil ist.
2026 werden in Bayreuth nur noch sieben statt der geplanten elf Opern auf dem Spielplan stehen. Eine Neuinszenierung von „Rienzi“ soll es geben, dazu Wiederaufnahmen der Opern „Der fliegende Holländer“ und „Parsifal“ sowie einen „besonderen Ring des Nibelungen“, wie Festspiel-Sprecher Hubertus Herrmann am Donnerstag sagte - ohne Details zu nennen.