Feiern bei Kuttern So war Silvester am Hafen in Greetsiel

| | 02.01.2025 11:39 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 3 Minuten
Gute Stimmung herrschte beim Jahreswechsel am Hafen in Greetsiel. Foto: Wagenaar
Gute Stimmung herrschte beim Jahreswechsel am Hafen in Greetsiel. Foto: Wagenaar
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Der Greetsieler Hafen ist an Silvester normalerweise das Ziel für Tausende Feierlustige. Auch dieses Jahr kamen trotz des schlechten Wetters einige.

Greetsiel - Über den Jahreswechsel ist in Greetsiel meist kein Gästebett mehr frei. Das war auch in diesem Jahr so. Ferienwohnungen auch in umliegenden Krummhörner Dörfern waren größtenteils belegt. Traditionell zieht es die Feierlustigen an Silvester in den Hafen, wo viele Feuerwerke gezündet werden. Wegen des Sturms aber waren in diesem Jahr nicht ganz so viele Menschen unterwegs. Die Hartgesottenen kamen mit dicken Jacken, Kapuzen und guter Laune.

Die Mauern am Hafen wurden kurzerhand zu Theken. Foto: Wagenaar
Die Mauern am Hafen wurden kurzerhand zu Theken. Foto: Wagenaar

Auf der Promenade oberhalb des Hafens wurden mit Blick auf die Kutter die Mauern kurzerhand zu Theken. Mit mitgebrachten Getränken wurde das alte Jahr verabschiedet und das neue begrüßt. Ein paar Raketen erhellten den Himmel über dem Fischerdorf. Der sonstige Ausnahmezustand blieb aber wohl aufgrund des Wetters aus. Auf Nachfrage bei der zuständigen Polizei in Norden gab es für sie nicht einen Einsatz in Greetsiel. Der Jahreswechsel verlief hier demnach friedlich.

38 Bilder
Eindrücke von Silvester in Greetsiel
02.01.2025

Diskussion über Feuerwerk flammt immer wieder auf

In den vergangenen Jahren hatte es immer wieder Kritik wegen des vielen Feuerwerks und der starken Böllerei gegeben – insbesondere in der Nähe der historischen Häuser, der Kutter und auch des Weltnaturerbes Wattenmeer. Die Debatte, ob das private Böllern verboten werden und es stattdessen beispielsweise ein offizielles Feuerwerk von der Gemeinde geben könnte, flammt immer wieder auf. Auch der Müllberg nach dem Feiern steht in der Kritik. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bauhofs der Gemeinde Krummhörn waren auch an diesem Neujahrstag früh im Dienst, um den Abfall wegzuräumen. Lastwagenweise wird der Party-Müll abtransportiert.

Das neue Jahr wurde auch in Greetsiel mit Feuerwerk begrüßt. Vom Deich aus fotografierten viele das Spektakel über den Kuttern. Foto: Wagenaar
Das neue Jahr wurde auch in Greetsiel mit Feuerwerk begrüßt. Vom Deich aus fotografierten viele das Spektakel über den Kuttern. Foto: Wagenaar

Andere Orte an der Nordsee – wie Carolinensiel und das Wangerland mit Horumersiel, Schillig und Hooksiel – setzen bereits auf Alternativ-Angebote. In Greetsiel ist die Debatte noch zu keinem Ergebnis oder konkreten Plänen wie diesen gekommen, war schon zum Jahreswechsel 2023/24 klar. Das jetzt zurückliegende, offenbar überschaubare Silvester-Fest wird dem aktuell wohl kein neues Futter für Diskussionen geben.

Bundesweit Kritik am Silvester-Böllern

Wahrscheinlich wird ein politischer Beschluss auf Landes- oder Bundesebene nötig sein, um den Kommunen eine bessere Handhabe zu ermöglichen. In Ostfriesland waren mutmaßlich durch Feuerwerkskörper zahlreiche Brände ausgelöst worden – etwa in Emden, Bunde und Osteel. Wie jedes Jahr kamen Menschen wegen Verletzungen durch Feuerwerkskörper an Händen, Augen und Gesicht ins Krankenhaus. Laut der Trägergesellschaft der Klinken Emden und Aurich habe es glücklicherweise wie in den Vorjahren aber nur wenige und darunter vor allem keine schweren Blessuren gegeben, die auf Silvesterfeiern zurückzuführen sind. Überwiegend habe es sich um Brandverletzungen gehandelt.

Bundesweit waren in diesem Jahr rund 30 Prozent mehr Feuerwerks-Artikel gekauft worden als noch im Vorjahr. Es gab wieder eine Vielzahl an schweren Unfällen mit teilweise illegalem Böller-Zeug. Mindestens fünf Menschen starben, in Leipzig griffen Menschen Polizeikräfte mit Feuerwerk und Flaschen an und beispielsweise auch in München, Hannover, Bremen, Köln, Hamburg und Kiel wurde randaliert, und Einsatzkräfte wurden gezielt angegriffen. Durch illegale Feuerwerkskörper – mutmaßlich sogenannte Kugelbomben – entstanden in Berlin große Schäden und etliche Menschen wurden teils schwer verletzt.

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