Podiumsdiskussion vor Bundestagswahl Raunen, Applaus und kluge Fragen von Schülern in Leer
Mehr als 400 junge Leute löcherten Politikerinnen und Politiker: Im Theater an der Blinke in Leer stellten sie sich vielen Fragen. Raunen, aber auch Applaus gab es.
Leer - Raunen, lauter Applaus – und kluge Fragen: Mehr als 400 Schülerinnen und Schüler waren bei der Podiumsdiskussion im Theater an der Blinke in Leer dabei. Bei der Veranstaltung des Ubbo-Emmius-Gymnasiums, Teletta-Groß-Gymnasiums (beide Leer) und Albrecht-Weinberg-Gymnasiums (Rhauderfehn) löcherten die Schüler die Direktkandidatinnen und -kandidaten des Wahlkreises Unterems bei der anstehenden Bundestagswahl. Moderiert wurde die Podiumsdiskussion von Lars Reckermann, Chefredakteur dieser Zeitung, und Vera Vogt, stellvertretende Redaktionsleiterin für Leer.
Mit dabei waren: Ferhat Asi (FDP), Gitta Connemann (CDU), Julian Pahlke (Grüne), und Martina Uhr (AfD). Anja Troff-Schaffarzyk (SPD) konnte wegen eines Todesfalls in der Familie nicht teilnehmen, UEG-Lehrerin Andrea Rohe übernahm und verlas ihr Statement. Nicht teilgenommen hatte ebenfalls die kurz zuvor zurückgetretene Franziska Junker (Linke).
Wer geht denn in die Politik?
Zunächst ging es um die Schüler. Auf die Frage, ob jemand vor habe, in die Politik zu gehen, reckten nur wenige den Arm nach oben, fast alle taten dies auf die Frage, wer sich bei Social Media über Politik informiere.
Einigkeit bei Fragen
Brennende Fragen und faires Diskutieren
Besonders ein Thema setzte die Schülerschaft selbst aufs Tableau: den Nahost-Konflikt. Unter anderem ging es um Waffenlieferungen Deutschlands. Auch die Debattenkultur im Bundestag interessierte die jungen Menschen. Alle Politiker stimmten darin überein, dass diese leide, es zunehmend Zwischenrufe und Störungen gebe – was nicht sein dürfe. Asi (FDP) sagte, dass er ein härteres Durchgreifen bei Beleidigungen bis zu Geldstrafen befürworte, Pahlke (Grüne) und Connemann (CDU) sprachen sich unter anderem für einen diversen Bundestag aus, Alter, Geschlecht und Berufsgruppen, sollten breiter vertreten sein.
Ebenfalls für Aufsehen sorgte Uhrs Stimmabgabe pro EU-Austritt. Ein Schüler kritisierte dies in seiner Nachfrage deutlich als „wirtschaftliches Himmelfahrtskommando“, Connemann (CDU), Pahlke (Grüne) und Asi (FDP) warnten ebenfalls vor den drastischen wirtschaftlichen Folgen für die Bürger, die man beim Brexit habe beobachten können und betonten die Bedeutung der EU als Friedensprojekt.