Friedeburg Kavernen-Kritiker starten neu

Die Bürgerinitiative Lebensqualität stand kurz vor dem Aus. Jetzt haben sich neue Mitglieder bereit erklärt, im Vorstand mitzuwirken.
Horsten / Etzel / Marx - Der Bürgerinitiative Lebensqualität, die das Betreiben der Kavernenanlage in Etzel kritisch begleitet, ist bei der Mitgliederversammlung am Mittwochabend ein Neustart gelungen. Der Vorstand war von einst acht Mitgliedern auf nur noch drei geschrumpft, und es hatte zwischendurch kaum Interesse an den Versammlungen gegeben.
Viele neue Gesichter beim BI-Treffen
Am vergangenen Mittwoch waren jedoch alle Stühle im Raum in der Alten Pastorei besetzt. Neben bekannten Gesichtern waren auch viele Mitglieder anwesend, die zum ersten Mal an einem Treffen der BI teilnahmen. Allen war es wichtig, dass die Arbeit der Bürgerinitiative fortgesetzt wird.
Teures Rechtsgutachten: Mitfinanzierung sicher
Erster Vorsitzender Alex von Fintel eröffnete die Versammlung gleich mit einer guten Nachricht. Für ein teures Rechtsgutachten, mit dem eine Absicherung der Ewigkeitskosten erreicht werden soll, gibt es eine Mitfinanzierung. Die BI müsste selbst nur noch die Hälfte der Kosten tragen. Das Angebot wurde von den Anwesenden mit sehr großer Mehrheit angenommen, und sie bewilligten den Eigenanteil von rund 10.000 Euro.
Hätte Land Rücklagen bilden müssen?
Dieses Gutachten soll klären, ob das Land Niedersachsen nicht schon seit vielen Jahren für die Ewigkeitskosten von Gaskavernen Rücklagen hätte bilden müssen. „Es ist schon seit den 1970er Jahren bekannt, dass es zu Absenkungen kommen würde. Spätestens seit der Genehmigung für 99 Kavernen hätte klar sein müssen, dass diese Absenkungen teure Folgen haben werden“, sagte von Fintel.
„Wir möchten verhindern, dass die Menschen vor Ort – sei es als Mitglieder der Sielacht oder als Bürgerinnen und Bürger von Friedeburg – für die Versäumnisse der Landesbehörden aufkommen müssen. Gerecht wäre es, wenn die Industrie zahlen würde“, sagte der Vorsitzende und forderte: „Wenn es dem Land aber nicht gelingt, die passenden Gelder einzuholen, muss Hannover selbst zahlen.“
Nach dem Beschluss, das Gutachten einzuholen, stellte sich die Frage, ob jemand bereit wäre, im Vorstand mitzuarbeiten. Es meldeten sich Thomas Möller-Tobiassen und Eckhard Magg. Möller-Tobiassen übernahm die Kassenführung von Doris Stehle, die zurückgetreten war. Eckhard Magg wurde als Beisitzer gewählt. Damit ist die Arbeitsfähigkeit der BI gesichert.
Zwei neue Vorstandsmitglieder
Auch Mitbegründer und langjähriger erster Vorsitzender Franz Kreutzburg freute sich darüber: „Wenn die BI gestorben wäre, wäre auch ein Teil von mir gestorben. Ich freue mich sehr, dass es weitergeht.“