Champions League Lehrstunde von PSG: VfB Stuttgart scheidet aus

Maximilian Wendl, dpa
|
Von Maximilian Wendl, dpa
| 29.01.2025 22:58 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 3 Minuten
Kein guter Abend für den VfB Foto: Tom Weller/dpa
Kein guter Abend für den VfB Foto: Tom Weller/dpa
Artikel teilen:

Der Traum vom ersten Einzug in eine K.-o.-Runde der Königsklasse seit der Saison 2009/10 ist geplatzt. Stuttgart ist raus. Auch weil Ex-Bundesliga-Profi Ousmane Dembélé gleich dreimal trifft.

Die Fußball-Reise des VfB Stuttgart durch Europa ist jäh zu Ende gegangen. Ohne seinen erkrankten Nationaltorhüter Alexander Nübel war der deutsche Vizemeister beim 1:4 (0:3) gegen Paris Saint-Germain mit einem überragenden Dreifach-Torschützen Ousmane Dembélé chancenlos und schied aus der Champions League aus. Vor Anpfiff hatten die Schwaben noch auf Playoff-Kurs gelegen. 

Für den französischen Hauptstadt-Club, der sich seinerseits für die Playoffs qualifizierte, trafen vor 60.000 Zuschauern aber Bradley Barcola (6.) und der ehemaliger Dortmunder Dembélé (17./35./54.). Stuttgarts Anschlusstreffer fiel erst in der 77. Minute, angerechnet wurde er von der UEFA zunächst Chris Führich. Unmittelbar nach dem Schlusspfiff aber wurde PSG-Profi Willian Pacho aufgeführt, der den Ball entscheidend berührt hatte. 

Nichtangriffspakt? Nicht mit PSG

Im Tor des VfB war die Entscheidung gegen Nübel und für Vertreter Fabian Bredlow, der sein Debüt in der Königsklasse wohl kaum positiv in Erinnerung behalten dürfte, erst kurz vor dem Anpfiff gefallen. 

Eine Menge war vor der Partie auch darüber diskutiert worden, ob sich Stuttgart und PSG auf ein Remis einigen könnten. Ein Punkt hätte beiden zum Weiterkommen gereicht. Ein Nichtangriffspakt? 

Daran hatte das Team von Trainer Luis Enrique aber von Beginn an kein Interesse. Die Gäste setzten die Vorgabe des Spaniers um, der gesagt hatte: „Ich bin nicht hier, um zu spekulieren. Wir wollen versuchen, zu gewinnen, wir wollen unsere Position verbessern.“

Seine Mannschaft spielte phasenweise brillant. Foto: Tom Weller/dpa
Seine Mannschaft spielte phasenweise brillant. Foto: Tom Weller/dpa

Dabei profitierten die Gäste schon nach sechs Minuten von einem folgenschweren Abspielfehler von VfB-Kapitän Atakan Karazor, der den Ball unbedrängt ins Toraus bugsierte. Anschließend wurde Barcola am langen Pfosten etwas glücklich, aber sehenswert von Désiré Doué in Szene gesetzt und traf zur Führung.

Das Spiel der Schwaben war im Vergleich zu den bislang gezeigten Bundesliga-Auftritten weniger risikobehaftet. Zudem zeigten sie sich nach dem frühen Rückstand zunehmend verunsichert. Mal misslang ein Pass, mal leisteten sich die Gastgeber ungewohnte Stockfehler. Zwar hatte Führich zweimal die Chance, den Ausgleich zu erzielen. Doch sowohl in der 13. als auch in der 16. Minute verpasste der Nationalspieler die schnelle Antwort, weil Gianluigi Donnarumma stark reagierte. 

Auf der Gegenseite spielten die Pariser ihr Tempo aus. Beim zweiten Treffer glänzte Barcola mit einem Assist für Dembélé. Eine vermeintliche Abseitsstellung hatte der Videoschiedsrichter nach einigen Minuten des Wartens einkassiert.

VfB findet keine Lösungen

Die Unruhe auf den Rängen wurde spürbar größer, weil auch die Ergebnisse auf den anderen Plätzen dem VfB nur kurzzeitig halfen. Trainer Sebastian Hoeneß machte einen aufgeregten Eindruck. In seiner Coachingzone schritt er unzufrieden auf und ab, auf dem Feld steckten die Offensivspieler Enzo Millot und Deniz Undav angeregt die Köpfe zusammen. Doch Lösungen fanden die Stuttgarter nicht.

Paris hatte das Geschehen auch weiterhin im Griff und erteilte vor allem in der ersten Halbzeit eine Lehrstunde. Dem dritten PSG-Treffer von Dembélé ging noch eine weitere Großchance voraus, die Bredlow entschärfte. 

Nach dem Seitenwechsel versuchten die VfB-Anhänger, die zu keiner Zeit ihre Unterstützung einstellten, ihre Mannschaft wachzurütteln. Doch dank Dembélé jubelte erneut der Favorit. 

Die Hausherren hatten nun etwas mehr Ballbesitz, strahlten aber lange wenig Gefahr aus. Erst Führich gelang es mit PSG-Mithilfe, Donnarumma doch noch zu überwinden. Mehr als der Ehrentreffer sprang für den VfB aber nicht mehr heraus.

Ähnliche Artikel