Waffenruhe in Nahost Netanjahu will mit Trump über „Sieg über die Hamas“ sprechen
Es ist Trumps erstes Treffen mit einem Regierungschef aus dem Ausland. Netanjahu will ihn für seinen Kampf gegen den Iran gewinnen und hofft gleichzeitig auf eine Normalisierung mit Saudi-Arabien.
Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu will bei seinem Treffen mit US-Präsident Donald Trump über „entscheidende Themen“ für Israel und die Nahost-Region sprechen. Dazu gehörten „ein Sieg über die Hamas, die Freilassung aller unserer Geiseln und die Auseinandersetzung mit der iranischen Terror-Achse und allen ihren Bestandteilen“, sagte Netanjahu vor seiner Abreise in die USA.
Die iranische Achse bedrohe Israel, den Nahen Osten und die ganze Welt, sagte der Regierungschef. Zu Irans Verbündeten zählen neben der Hamas in Gaza die von Israel ebenfalls militärisch geschwächte Hisbollah im Libanon sowie die Huthi-Miliz im Jemen.
Netanjahu betonte erneut, dass Trump ihn als ersten Regierungschef aus dem Ausland empfangen werde. Dies sei ein Beweis „für die Stärke des israelisch-amerikanischen Bündnisses“ sowie für „die Stärke unserer persönlichen Freundschaft“.
Trump ist als ein enger Verbündeter Netanjahus bekannt, der wegen Israels Kriegsführung in Gaza international stark in die Kritik geraten war.
Diese Freundschaft und Zusammenarbeit mit Trump habe bereits Versöhnungsabkommen mit weiteren arabischen Staaten erzielt, sagte Netanjahu. „Die Entscheidungen, die wir in diesem Krieg getroffen haben, haben bereits das Angesicht des Nahen Ostens verändert“, sagte der israelische Regierungschef. In enger Kooperation mit Trump „können wir es sogar weiter und besser entwerfen“.
Er glaube, „dass wir die Sicherheit stärken, den Kreis des Friedens erweitern und eine bemerkenswerte Ära des Friedens durch Stärke erzielen können“, sagte Trump. Nach Medienberichten streben Trump und Netanjahu ein Normalisierungsabkommen mit Saudi-Arabien an.
Israel und die Hamas hatten sich im vergangenen Monat auf eine sechswöchige Waffenruhe geeinigt. Netanjahus Äußerungen über einen Sieg über die Hamas nähren die Sorge, eine zweite Phase der Vereinbarung könnte gar nicht erst umgesetzt werden. Rechtsorientierte Koalitionspartner drängen auf eine Wiederaufnahme des Kriegs.
Mehrere einflussreiche arabische Staaten haben den Vorschlag von Trump zurückgewiesen, Palästinenser aus dem Gazastreifen umzusiedeln. Trump hatte zuvor Ägypten und Jordanien ins Gespräch gebracht. Das könne vorübergehend oder langfristig sein, hatte er zuletzt gesagt. Er argumentierte damit, der Gazastreifen sei buchstäblich eine Abrissbrache, fast alles werde abgerissen, und die Menschen stürben dort. Sein US-Sonderbotschafter für den Nahen Osten, Steve Witkoff, bezeichnete den Gazastreifen wegen der Kriegsschäden als „unbewohnbar“.