Wiesmoor Der Nachwuchs kommt aus Mexiko

| 12.02.2025 05:30 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
Viele junge Mexikaner streben eine Ausbildung nach deutschem Vorbild an. Ausbilder Lukas Schlünder sprach mit ihnen. Fotos: Ems-Achse
Viele junge Mexikaner streben eine Ausbildung nach deutschem Vorbild an. Ausbilder Lukas Schlünder sprach mit ihnen. Fotos: Ems-Achse
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Zwei Mechatroniker aus Lateinamerika werden künftig bei einem Unternehmen in Wiesmoor tätig sein. Die Wachstumsregion Ems-Achse unterstützt das Projekt.

Ostfriesland - Manchmal muss der sprichwörtliche Berg zum Propheten kommen: Um seine neuen künftigen Mitarbeiter kennenzulernen, und diese nicht zu ihm kommen konnten, setzte sich Malte Eschen kurzerhand ins Flugzeug und trat die Reise nach Mexiko an.

Der Geschäftsführer der Firma EBE Eschen Bauelemente aus Wiesmoor war aber nicht alleine unterwegs, eine Delegation der Wachstumsregion Ems-Achse fuhr mit.

Ausbildungszentrum von Audi besucht

Mexiko-Expertin Stephanie Leigers organisierte die Reise für Malte Eschen, seinen Ausbildungsleiter Lukas Schlünder und Peter Eisenschmidt von der Wirtschaftsförderung „hannoverimpuls“.

„Wir haben das Audi-Ausbildungszentrum Cerhan in Puebla besucht“, sagt Projektmanagerin Leigers, die aus Rütenbrock (Haren) stammt. Sie hat mehr als 20 Jahre in Mexiko gelebt und dort das Institut „Alemanizate“ für deutsche Sprache und Kultur gegründet und geleitet. Die Emsländerin reist noch regelmäßig dorthin und verfügt über sehr gute Kontakte, auch zu den Behörden.

Die Delegation der Ems-Achse besuchte in Mexiko auch die Außenhandelskammer (AHK). Das Foto zeigt (von links): Andreas Müller (stellvertretender Geschäftsführer AHK), Jan Esslinger (Projektreferent AHK), Stephanie Leigers, Malte Eschen, Lukas Schlünder, Wirtschaftsförderer Peter Eisenschmidt sowie Udo Schneider.
Die Delegation der Ems-Achse besuchte in Mexiko auch die Außenhandelskammer (AHK). Das Foto zeigt (von links): Andreas Müller (stellvertretender Geschäftsführer AHK), Jan Esslinger (Projektreferent AHK), Stephanie Leigers, Malte Eschen, Lukas Schlünder, Wirtschaftsförderer Peter Eisenschmidt sowie Udo Schneider.

Im Cerhan-Zentrum können junge Erwachsene aus fünf Ausbildungsberufen wählen, angepasst an das duale System in Deutschland. 2024 hatte die Ems-Achse ein einmaliges Projekt in Mexiko gestartet. Vier Männer und drei Frauen erlernen dort auf Kosten der Wachstumsregion die deutsche Sprache. Sie haben vorab eine Ausbildung in Metallberufen absolviert. „Alle sieben waren Teilnehmer eines Exzellenz-Programms“, so Leigers.

Fünf weitere wagen den Neuanfang

Malte Eschen suchte den persönlichen Kontakt zu seinen späteren Fachkräften. „Wir investieren viel in dieses Projekt“, sagt er. So übernehmen die deutschen Firmen im Nachhinein die Kosten für die Sprachausbildung. Gemeinsam mit Ausbilder Lukas Schlünder lotete Eschen vor Ort aus, welcher Bewerber die besten Voraussetzungen für sein Unternehmen mitbringt.

Die Auswahl war schnell getroffen. Zwei Mechatroniker fangen bald bei Eschen an. Ab dem Frühjahr werden sie mit fünf weiteren Mexikanern im Alter von 20 und 21 Jahren bei Metall-Betrieben der Kreishandwerkerschaft Leer-Wittmund den beruflichen Neuanfang wagen.

Fachliche Defizite können sie im Rahmen einer zweijährigen Anerkennungspartnerschaft aufarbeiten. Das Welcome-Center der Ems-Achse unterstützt die sieben Mexikaner bei Integrationsfragen und beim Onboarding.

Das Mexiko-Engagement der Wachstumsregion Ems-Achse findet in der deutschen Wirtschaft große Beachtung. Bei dieser Reise der Delegation hatte Stephanie Leigers Treffen in der deutschen Auslandshandelskammer und in der deutschen Botschaft organisiert.

Letztere will die Ostfriesen bei der Ausstellung der Visumsanträge unterstützen. „Der Wirtschaftsattaché der deutschen Botschaft bat mich ausdrücklich, ihn über die Zukunft des Projekts ausführlich zu informieren“, berichtet die Expertin.

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