Sieg in der Qualifikation Weltmeister bei EM dabei: Basketballer atmen auf


Vor vier Tagen musste Deutschland noch um ein Ticket für die Basketball-EM zittern. Diese Zweifel sind nun weg. Das letzte Quali-Fenster macht Mut für den Sommer.
Die EM kann für den Weltmeister kommen. Deutschlands Basketballer haben eine teilweise holprige Qualifikation mit zwei Siegen beendet und das Ticket doch noch als Gruppensieger gelöst. Zum Abschluss der Vorausscheidung besiegte das Team von Bundestrainer Alex Mumbru Außenseiter Bulgarien mit 94:85 (62:35) und knüpfte damit an das starke 95:76 in Montenegro am Donnerstag an. Zu den Klängen von „Sweet Caroline“ feierten die Basketballer nach Ende mit den Fans.
Wende nach Theis-Einwechslung
Beim Erfolg in Bamberg war David Krämer (14 Punkte) bester Werfer des stark aufgestellten Teams. Der erst am Freitag zum Team gestoßene Center Daniel Theis brachte es vor 5.600 Zuschauern, darunter auch Sprinterin Gina Lückenkemper, auf zwölf Punkte. Theis bereicherte die Mannschaft vor allem in der Defensive und unter den Körben. Als er erstmals eingewechselt wurde, lag Deutschland mit 10:15 in Rückstand – dann kippte die Partie komplett.

Neben Krämer und Theis waren in Johannes Voigtmann, Johannes Thiemann, Isaac Bonga und Justus Hollatz und Andreas Obst fünf weitere Weltmeister dabei. Niemand profitierte in diesem Fenster so sehr von der Euroleague-Pause wie Deutschland. Als jene Profis gefehlt hatten, erlitt das deutsche Team noch bittere Niederlagen in Schweden und Bulgarien.
Dabei sollten diese Gegner für einen EM-Bronzegewinner, Weltmeister und Olympia-Vierten eigentlich kein Maßstab sein. Am Sonntag wurde es in der Schlussphase noch einmal eng, nachdem das deutsche Team mit knapp 30 Punkten Vorsprung geführt hatte.
EM in vier Ländern
Von 27. August bis 14. September wird der Spanier Mumbru sein erstes großes Turnier als Cheftrainer begleiten. Die EM findet in Riga (Lettland), Tampere (Finnland), Kattowitz (Polen) und Limassol (Zypern) statt. In welchem Land das Nationalteam seine Vorrundengruppe bestreitet, wird erst die Auslosung am 27. März ergeben. Die Endrunde, die für den Weltmeister nicht einmal das Minimalziel sein kann, steigt in Riga.

Im letzten der drei Qualifikationsfenster bewies Deutschland seine Stärke – auch ohne die NBA-Stars, die wegen der laufenden Saison in Nordamerika nicht dabei waren. Vor allem Dreierspezialist Obst, Spielmacher Hollatz und Arbeiter Thiemann zeigten bei den zwei deutlichen Siegen starke Leistungen. Gordon-Herbert-Nachfolger Mumbru dürfte es im Sommer schwer haben, sein Aufgebot auf zwölf Profis reduzieren.
NBA-Stars stoßen dazu
Denn Weltmeister-Kapitän Dennis Schröder und NBA-Jungstar Franz Wagner sind genauso gesetzt wie einige andere Weltmeister um Bayerns Obst. Die Qualität im deutschen Basketball ist enorm. Zwar dürften in Sloweniens Luka Doncic, Serbiens Nikola Jokic und Griechenlands Giannis Antetokounmpo die Superstars aus der NBA dabei sein. Doch kaum ein Team hat die mannschaftliche Geschlossenheit der Deutschen aufzubieten.
„Von der Qualität her eine der stärksten Mannschaften, die wir je auf dem Platz hatten“, sagte Vizepräsident Armin Andres in Bamberg. Eine dritte internationale Medaille nach 2022 und 2023 scheint mit dieser Generation greifbar.