Frauenwoche in Wiesmoor Erste Hilfe, gute Manieren und Lieder über starke Frauen

| | 25.02.2025 15:09 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 5 Minuten
Martina Gerken (rechts), Gleichstellungsbeauftragte für Wiesmoor, und Karin Thies vom Messe-Veranstalter ME Management organisieren auch 2025 die Frauenwoche in Wiesmoor. Foto: Ortgies
Martina Gerken (rechts), Gleichstellungsbeauftragte für Wiesmoor, und Karin Thies vom Messe-Veranstalter ME Management organisieren auch 2025 die Frauenwoche in Wiesmoor. Foto: Ortgies
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Zum Internationalen Frauentag bietet die Stadt Wiesmoor zum fünften Mal ein kleines Programm an. Die Veranstaltungen zur Frauenwoche entstanden zum Teil auf Wunsch von Bürgerinnen.

Wiesmoor - „Für mich soll’s rote Rosen regnen“: Unter diesem Motto läutet die Stadt am 8. März 2025 in der Theaterstuuv musikalisch die fünfte Wiesmoorer Frauenwoche ein. Anlass ist der Internationale Frauentag, der jedes Jahr am 8. März begangen wird.

Diese und drei weitere Veranstaltungen finden im Rahmen der Wiesmoorer Frauenwoche vom 8. bis zum 13. März statt.

Zur fünften Frauenwoche gibt es ein musikalisches Highlight

Organisiert wurden die Veranstaltungen auch in diesem Jahr wieder von Martina Gerken, der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Wiesmoor, und Karin Thies vom Messe-Veranstalter ME Management (Wittmund). „Wir machen das jetzt schon zum fünften Mal gemeinsam“, so Martina Gerken gegenüber der Redaktion. „Wir kennen uns seit 20 Jahren und sind befreundet“, sagt sie. So seien sie gemeinsam auf die Idee gekommen, anlässlich des Frauentages etwas in Wiesmoor zu organisieren.

„Für die fünfte Frauenwoche wollte ich ein kleines Highlight haben“, erzählt Martina Gerken. Über die Netzwerke, in denen sie aktiv ist, sei sie auf die Sängerin und Musikerin Mona Lichtenhof aus Bergkamen (NRW) gekommen, die den Liederabend direkt am Frauentag und damit gleich zu Beginn der Frauenwoche gestaltet.

5. Wiesmoorer Frauenwoche (8. bis 13. März 2025)

  • „‚Für mich soll‘s rote Rosen regnen‘ – ein Liederabend für, über und von starken Frauen!“: Samstag, 8. März 2025 um 19 Uhr in der Theaterstuuv.
  • „Für mich ist Beckenbodengymnastik der Weg zu mehr Leichtigkeit!“: Montag, 10. März 2025, um 19:30 Uhr im Ratssaal im Rathaus der Stadt Wiesmoor
  • „Für mich und für alle Fälle – wissen, was zählt!“: Dienstag, 11. März 2025, um 19 Uhr im Ratssaal im Rathaus der Stadt Wiesmoor
  • „Für mich steht das Wohlbefinden der Gäste am Tisch an erster Stelle. Souverän auftreten – eine Kunst für sich?!“: Donnerstag, 13. März 2025, um 18 Uhr im „Big Ben“

Weitere Informationen zu den Veranstaltungen auf der Aktionswoche rund um den Weltfrauentag am 8. März gibt es hier. Alle Veranstaltungen sind kostenfrei. Für die Kurse zur Erste-Hilfe-Auffrischung mit Marcel Planteur und „Souverän auftreten“ mit Ilona Kühnel ist eine Anmeldung erforderlich. Bei Letzterem fallen Kosten für Essen und Getränke an.

Ein Liederabend soll an starke Frauen erinnern und Mut machen

Mit dem Zusatz „für, über und von starken Frauen“ trägt Mona Lichtenhof unter anderem Stücke von Edith Piaf, Marlene Dietrich und Ina Deter vor. „Die präsentierten Stücke erzählen von Frauen, die sich in ihren Liedern für die Rechte von schwachen und unterdrückten Menschen einsetzen und die durch ihr Tun Vorbild für andere sein können“, so Mona Lichtenhof gegenüber der Redaktion. Auch sollen die Lieder „Mädchen und Frauen Mut machen, an sich selbst zu glauben und ihren eigenen Weg zu gehen.“

Der erste Teil des Abends widme sich der Wertschätzung von Frauen. Mit dabei sei etwa auch das Lied „Das Foto vor mir auf dem Tisch“ von Reinhard Mey über seine Mutter. Der zweite Teil des Abends solle politisch werden, sagt die 58-jährige Musikerin. Etwa mit Bezug auf den Wahlspruch „Brot und Rosen“, der seit dem großen Streik von 20.000 Arbeiterinnen im US-amerikanischen Massachusetts im Jahr 1912 fest zur Arbeiter- und Frauenbewegung gehört. Das Brot stehe dabei für den Lohn, die Rose für Anerkennung, so Lichtenhof. Der Abend solle aber vor allem etwas „Schönes“ sein – für die Seele, wie Lichtenberg betont.

Souverän auftreten und der Wandel der Tischkultur schließen die Woche

Am letzten Tag der Frauenwoche lädt die Auricher Knigge-Trainerin Ilona Kühnel ins Restaurant „Big Ben“ zur Veranstaltung „Für mich steht das Wohlbefinden der Gäste am Tisch an erster Stelle. Souverän auftreten – eine Kunst für sich?!“ ein. Im dortigen Kaminzimmer können die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erkunden, wie ein wertschätzendes Miteinander gelingt. Dazu gehören die Fragen „Wie kommen wir gut zusammen? Wie bin ich ein guter Gastgeber?“, sagt die Expertin. Aber auch: „Was kann ich tun, damit es ein gutes Gespräch wird?“, so Kühnel. „Zum Beispiel, wenn ich die Person gar nicht kenne“, weiß sie.

Knigge komme etwa bei den Empfehlungen zu Small Talk ins Spiel. Den Bogen zum Frauentag schlägt Ilona Kühnel, indem sie auf den Wandel der Tischkultur schauen will.

Des Weiteren können in einem Kurs die Erste-Hilfe-Kenntnisse aufgefrischt werden, ein weiterer lockt mit Tipps zum Thema Beckenboden-Gesundheit. Auch wenn es thematisch auf den ersten Blick wenig an die Wurzeln des Frauentages als Kampftag erinnert, ist Martina Gerken sich sicher: Dieser Mix an Veranstaltungen ist gut geeignet für Wiesmoor. „Wir sind ja eine kleine Stadt“, sagt sie. „Ich finde, wir sollten das machen, was Frauen wichtig ist.“ Manche Ideen wurden auch an sie herangetragen, wie sie erzählt. Etwa der Erste-Hilfe-Kurs. Für den Beckenboden-Kurs sei die Physiotherapeutin Sandra McNelly auf sie zugekommen. „Wenn das an mich herangetragen wird, dann ist das für mich ein Grund, das in diese Woche zu legen. Ein Highlight ist ja auch, dass alles kostenfrei ist“, sagt sie.

Und dennoch: „Es ist wirklich immer noch ein Kampftag, wir sind von der Gleichberechtigung zum Teil noch weit entfernt“, gibt Gerken zu bedenken. Gerade mit Blick auf die Trump-Regierung müsse man Sorge haben, dass es wieder Rückschritte gibt, sagt sie.

Und was wünscht sich die Gleichstellungsbeauftragte für Wiesmoor?

Seit 2016 bekleidet Martina Gerken, die bis zu ihrem Ruhestand Leiterin einer Kindertagesstätte war, mit einer Pause von gut zwei Jahren das Ehrenamt der Gleichstellungsbeauftragten. Zu ihren Aufgaben gehört etwa die Beratung von Menschen, die sich benachteiligt fühlen, und die Teilnahme an Einstellungsgesprächen für alle städtischen Stellen.

Aus der Perspektive der Gleichstellungsbeauftragten hat Martina Gerken wenig auszusetzen. „In Wiesmoor sind wir schon auf einem guten Weg“, sagt sie. „Aber das Gewalthilfegesetz, das jetzt für 2032 beschlossen wurde, kommt einfach viel zu spät“, findet sie.

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