Kommentare auf Facebook Das sagen Leser zum Hundehaufen-Problem in Leer

| | 17.03.2025 09:29 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 4 Minuten
Hundebesitzer müssen die Hinterlassenschaften ihres Vierbeiners beseitigen. Andernfalls droht ein Bußgeld. Für manche Menschen könnte es sogar noch weiter gehen. Symbolfoto: Schmidt/dpa
Hundebesitzer müssen die Hinterlassenschaften ihres Vierbeiners beseitigen. Andernfalls droht ein Bußgeld. Für manche Menschen könnte es sogar noch weiter gehen. Symbolfoto: Schmidt/dpa
Artikel teilen:

Viele Hundehaufen sind am Spielplatz Diekelweg in Leer Dauerzustand. Das ärgert nicht nur Anwohner, sondern auch Facebook-Nutzer. Wie kann man Hundekot-Sünder drankriegen? Hier sind die Reaktionen.

Leer - Nachdem sich Anja und Jörg von Lintel gegenüber dieser Zeitung über die immer wiederkehrenden Hundehaufen auf dem Spielplatz Diekelweg in Leer-Loga aufgeregt hatten, wurde auch unter dem dazugehörigen Facebook-Post fleißig kommentiert. Um die 60 Kommentare sind unter dem Beitrag zu finden (Stand: 13. März 2025). Diese Zeitung hat mitgelesen.

Eine Nutzerin habe auch ihre Erfahrungen im Diekelweg gesammelt. Sie schreibt: „Wir waren vor drei Wochen mit unserer Enkelin auf diesem Spielplatz und waren angewidert von dem gleichgültigen Verhalten einiger Hundebesitzer. Wir sprechen hier ja nicht von drei, vier Hundehaufen. Es war einfach nur ekelhaft.“ Eine andere Nutzerin hat in diesem Bereich etwas Ähnliches erlebt: „Wir wohnen in der Siedlung, haben auch einen Hund und uns fällt in den letzten Monaten vermehrt auf, dass viele Besitzer den Kot nicht wegmachen, weder mitten auf dem Bürgersteig, auf privaten Grundstücken, noch am Spielplatz.“

Hundekot liegt überall

Was sich festhalten lässt: Das Hundekot-Problem beschränkt sich nicht nur auf die Stadt Leer. Dazu schreibt eine Frau: „Aurich-Wallinghausen ist voller Kacke! Selbst auf Stromkasten und in den Hecken hängen Säcke!“ Von einer anderen Nutzerin heißt es, dass es in Bremen auch nicht anders sei. Nicht nur herumliegender Kot, sondern auch die Tüten seien ein Problem, sind sich einige Kommentatoren einig. „Die Tüten liegen dann mit der Scheiße auch noch überall. Ich check nicht, wenn die sich eh schon gebückt haben, warum die den Beutel nicht einfach mitnehmen bis zum nächsten Mülleimer“, zeigt eine Nutzerin auf.

Anja und Jörg von Lintel leben seit etwa 10 Jahren im Leeraner Stadtteil Loga. Foto: Löschen/Archiv
Anja und Jörg von Lintel leben seit etwa 10 Jahren im Leeraner Stadtteil Loga. Foto: Löschen/Archiv

Ein anderer Nutzer fragt sich, was Hunde überhaupt auf einem Spielplatz zu suchen haben. Dieser sei schließlich für Kinder. „Naja, wenn man kleine Kinder und einen Hund hat bleibt einem kaum was anderes übrig. Manchmal überschneiden sich die Bereiche auch“, antwortet ein Mann. Darauf eine Frau: „Dann muss der Hund Zuhause bleiben!“ Der Mann wieder: „[Der] Hund gehört zur Familie. Und bei Ausflügen et cetera dazu. Benehmen ist ein anderes Thema.“ Es geht zwischen den beiden hin und her. Die Frau schreibt schließlich: „Aber dort steht ein Verbotsschild! Und das hat auch was mit Respekt zu tun! Mein Sohn wurde auf einem Spielplatz angegriffen von einem Hund!“

DNA-Analysen gegen Hundehaufen?

Für viele Menschen unter dem Beitrag ist es unverständlich, warum Hundehaufen von den jeweiligen Besitzern liegengelassen werden. Würde eine härtere Bestrafung etwas daran ändern? Einige Nutzer fordern jedenfalls ein höheres Bußgeld. Eine Frau geht noch einen Schritt weiter: „Ich bin selber Hundebesitzerin und würde es klasse finden, wenn durch DNA-Untersuchungen die Tiere und Halter festgestellt werden. Die Kosten der Untersuchung plus hohes Bußgeld würden dann hoffentlich die Leute abschrecken.“ Tatsächlich gibt es in einigen Orten in Europa bereits DNA-Analysen von Hundehaufen. In Südtirol zum Beispiel, wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung schreibt. Hier sei eine Datenbank der gut 40.000 Hunde in der norditalienischen Provinz angelegt worden, heißt es. Die aufwendige und teure Aktion sei von Tierärzten und Hundehaltern jedoch kritisiert worden.

Ausnahmsweise posiert Hund Harvey für die Zeitung auf dem Spielplatz Diekelweg: Hunde sind hier eigentlich verboten. Foto: Löschen/Archiv
Ausnahmsweise posiert Hund Harvey für die Zeitung auf dem Spielplatz Diekelweg: Hunde sind hier eigentlich verboten. Foto: Löschen/Archiv

Für Kommunen in Deutschland ist die Umsetzung schwieriger. Das liege vor allem am Datenschutz, heißt es in einem Beitrag vom Südwestrundfunk (SWR). Ein Sprecher des rheinland-pfälzischen Innenministeriums sei dazu befragt worden. „Es dürfen nicht einfach die Daten der Hundehalterinnen und Halter verdachtsunabhängig gespeichert werden.“ Zudem wird hier auch der hohe Kostenfaktor für die Gemeinde und Städte aufgeführt. Bei privaten Laboren koste eine Analyse um die 100 Euro. Diese Datenbank müsste dann personell betreut werden. „Das verursache alles enorme Kosten. Außerdem wären ortsfremde Hunde nicht in der Datenbank erfasst – und die Kommunen würden dann auf den Ausgaben sitzen bleiben“, heißt es im SWR-Artikel.

Zurück nach Leer: Ein Nutzer hatte noch eine ganz andere Idee für eine Bestrafung. „Wenn man die Besitzer mit der Nase da reindrückt, dann machen die es nicht wieder.“ Damit sorgte er zumindest für einige Lacher in der Kommentarspalte.

Ähnliche Artikel