Großefehn Tjalk „Frauke“ ist wieder ein echter Hingucker

Die Sanierung des historischen Schiffes ist abgeschlossen. Für die IG „Frauke“ war das mit viel Aufwand und Eigenleistung verbunden. „Das hat sich gelohnt“, sagt Frank Schoone.
Großefehn - Als Fotomotiv ist „Frauke“ nicht nur bei Urlaubern beliebt. Doch mit fortschreitendem Alter war bei der schicken Tjalk der Lack ab und der Rost kam durch. Das 1910 in den Niederlanden erbaute Segelschiff bedurfte einer Runderneuerung.
Dank großzügiger Spenden ist die Sanierung gelungen. Nach gut zwei Jahren glänzt „Frauke“ wieder an ihrem Liegeplatz vor der Mühle in Ostgroßefehn.
Weg zur Werft gingübers Wasser
30.000 Euro und der Transport zur Werft „Hoog Hiemstra B.V.“ in Uitwellingergasand (Niederlande) waren nötig, um die Tjalk auf Vordermann zu bringen. Im vergangenen Jahr konnten die Arbeiten abgeschlossen werden, berichtet Frank Schoone von der Interessengemeinschaft (IG) „Frauke“, die sich ehrenamtlich um das knapp 16 Meter lange Schiff kümmert. Den Weg zur Werft und zurück wurde es von Mitgliedern der IG auf dem Wasserweg durch den Nordgeorgsfehnkanal, den Ems-Jade-Kanal und über den Dollart gefahren. Das war die kostengünstigste Lösung.
Eine Tortur für die Mannschaft
Die Fahrten dauerten jeweils drei Tage. Es ging durch Kälte, Nebel und Eis, eine Tortur für die Mannschaft, die sich aber gelohnt habe, betont Schoone. Die Werft habe super gearbeitet und eine Top-Qualität abgeliefert. Das wäre in Deutschland so nicht möglich gewesen, ist er sich sicher. Jetzt habe man erst einmal 20 Jahre Ruhe.
Eigenleistung: alter Lack ab, neuer Lack drauf
Die Sanierung kostete Zeit. 2023 kam „Frauke“ in den Niederlanden an, 2024 wurde sie wieder abgeholt. Auch nach der Ankunft auf dem Fehn hatte die IG noch einiges zu tun. Im Herbst wurden der 17 Meter hohe Mast und die Seitenschwerter von den alten Lackschichten befreit, neuer Lack kam drauf. Das erledigten die IG-Mitglieder ehrenamtlich nach Feierabend und an den Wochenenden.
Hunderte von Arbeitsstunden fielen dabei an, so Frank Schoone. Eine anonyme private Spende in Höhe von 14.000 Euro sei die Initialzündung für die Sanierung der Tjalk gewesen, erzählt er. Auch die Wirtschaftsförderung des Landkreises Aurich GmbH steuerte 3000 Euro bei.
Tjalk ist jetzt wieder einsatzbereit
Weitere Spenden kamen vom Windparkbetreiber „Haus der Windenergie“, von der Gemeinde Großefehn, der Raiffeisen-Volksbank, der Jagdgenossenschaft und von IG-Mitglied Frank de Graf. Der Einsatz hat sich gelohnt. Die „Frauke“ ist wieder einsatzbereit: als Fotomodell und als Botschafterin der Gemeinde Großefehn.
1995 kaufte die Gemeinde Großefehn die historische Tjalk „Frauke“. Seit 2006 kümmert sich eine Interessengemeinschaft ehrenamtlich um das Segelschiff.
Etwa fünf bis sechs größere Fahrten stehen jährlich auf dem Plan. Daneben werden Veranstaltungen wie das traditionelle Schiffertreffen in Leer angesteuert.