Kolumne „Frau am Freitag“ Bitte mehr Rückgrat zeigen

Kristina Groeneveld
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Eine Kolumne von Kristina Groeneveld
| 28.03.2025 09:32 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
Menschen, die sich nicht festlegen können, nerven auf Dauer – in jeglicher Hinsicht. Symbolfoto: Pixabay
Menschen, die sich nicht festlegen können, nerven auf Dauer – in jeglicher Hinsicht. Symbolfoto: Pixabay
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Niemand hängt gern in der Luft – da sind wir uns (glaube ich) alle einig. Egal ob im Job, bei Kleinanzeigen-Anfragen oder im Liebesleben: Man will doch wissen, woran man ist.

Anstatt eine klare Antwort zu bekommen, wird rumgeschwafelt und beschwichtigt. Rückgrat? Fehlanzeige.

Meine liebe Freundin quält sich da momentan zum Beispiel mit einem ganz schwierigen Fall. Wenn Hinhalten eine olympische Sportart wäre, wäre dieser Typ mit Abstand ganz oben auf dem Treppchen. Ständig wird da rumgeschwafelt, nie gibt es eine deutliche Aussage, alles ist schwammig und hat viel zu viel Interpretations-Spielraum. Ich beobachte das nun schon seit einer Weile und habe ihr dann folgende Frage gestellt: Was will man mit einem Partner ohne Rückgrat? Einer, der nie zu seinem Wort steht, weil er sich nie ganz genau festgelegt hat. Kollege Grauzone ist der neue Spitzname für den Mann, der sich nie wirklich festlegen kann.

Podcast

Die „Frau am Freitag“ gibt es auch als Podcast – jeden ersten Freitag im Monat veröffentlichen wir eine neue Folge.

Alle Folgen und weitere Podcasts sind hier zu finden.

Dabei sind klare Verhältnisse doch etwas schönes. Das Gefühl, sich auf das Wort von jemandem – egal in welchem Lebensbereich – verlassen zu können, macht so viel mit einem. Doch leider ist es mittlerweile zur Seltenheit geworden, dass (nicht nur) ein Mann zu seinem Wort steht. Verbindlichkeit wird immer seltener. Auch in der Politik wird der Wählerschaft viel versprochen, doch dran gehalten wird sich kaum. Schade ist das.

Der Frühling steht vor der Tür; am Sonntag werden die Uhren auf Sommerzeit umgestellt – und damit beginnt für mich die schönste Zeit im Jahr. Jetzt ist es Zeit für Neuanfänge, für einen frischen Blick auf eingestaubte Verhaltensweisen und viel zu lange hingenommene Strukturen, die einen – wenn wir ehrlich sind – schon viel zu lange nicht mehr froh gemacht haben.

Mein Appell für diesen Frühling: Lasst uns mal alle mehr Rückgrat zeigen. Für Dinge einstehen, die uns wichtig sind. Und uns von dem Trennen, was uns schon viel zu lange runterzieht. Also, durchziehen und tapfer bleiben!

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