Die Frau am Freitag Die Päpstin

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Eine Kolumne von Ute Nobel
| 25.04.2025 07:33 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
Ein Priester hält ein Bild von Papst Franziskus. Foto: Andrew Medichini/AP Pool/dpa
Ein Priester hält ein Bild von Papst Franziskus. Foto: Andrew Medichini/AP Pool/dpa
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Eine alte Legende erzählt von einer Päpstin, die sich ihren Titel erschlichen hat. Aber könnte eine Frau wirklich eines Tages den Stuhl Petri besteigen? Die Frau am Freitag glaubt nicht daran.

Der Papst ist tot. Papst Franziskus ist am Ostermontag im Alter von 88 Jahren gestorben.

Wer kommt jetzt? Vielleicht eine Frau? Einer alten Legende nach soll es mal eine Päpstin gegeben haben. Im 9. Jahrhundert soll sich Päpstin Johanna mit einer falschen Identität den Sitz auf dem Stuhl Petri erschlichen haben. Die Legende besagt, dass der Schwindel auffiel, als Johanna während einer Prozession in Rom kollabierte und ein Kind zur Welt brachte. Na klar, offensichtlicher geht es kaum.

Historiker sind sich mittlerweile einig, dass die Päpstin nie existierte. In den Geschichtsbüchern könnte also jetzt mit einer Frau als Papst eine große Lücke gefüllt werden. Und auch in der verstaubten Grundstruktur der katholischen Kirche würde mit einer Frau an der Spitze endlich einmal ordentlich durchgefegt.

Fürs Durchfegen und Wischen sind Frauen doch immer gut zu gebrauchen. Oder nicht? Sicher sieht das auch die katholische Kirche so, eine der letzten Bastionen männlicher Vorherrschaft. Aber eine Frau ganz oben auf dem Heiligen Stuhl? Nein, das geht dann doch zu weit: Der Job des Papstes ist für Männer reserviert. Wer sonst könnte auch besser Dinge wie Abtreibungen oder Leihmutterschaft verurteilen als ein Mann?

Bis die katholische Kirche sich für echte Gleichberechtigung öffnet, werden wohl noch einige Päpste auf den Heiligen Stuhl gewählt – bis dahin werden wir Frauen weiter tapfer bleiben.

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