Radeln im Grünen Schöne Fahrradtouren in der Krummhörn für den 1. Mai


Traditionell machen viele Menschen in Ostfriesland am 1. Mai eine Fahrradtour. In der Krummhörn gibt es schöne Routen und viele Ziele mit netten Angeboten. Wir stellen drei Touren vor.
Krummhörn - Rund um den 1. Mai soll es laut aktuellem Wetterbericht in der Krummhörn sonnig und um die 20 Grad warm werden. Perfekt also für eine kleine Radtour am Feiertag. Die Gemeinde bietet sich dafür mit vielen schönen Routen an – auch wenn ein paar holprige Wirtschaftswege Nerven kosten können. Das Gute: Viele Routen lassen sich so planen, dass am Ziel ein Café oder Restaurant zu einer kleinen Pause einlädt.
Auch führen viele Radwege ins Grüne, am Wasser entlang und vorbei an Leuchttürmen, Mühlen und historischen Kirchen. Die Auswahl der Radtouren ist groß. Wir haben uns drei Routen ausgesucht. Mehr Inspiration gibt es durch die Fietsknoop-App, durch die man anhand eines Knotenpunktesystems individuelle Fahrten planen kann, und bei der Tourist-Info in Greetsiel.

Nach Campen: Leuchtturm und Landwirtschaft
Unser Ziel, das Dorf Campen, liegt relativ zentral in der Gemeinde. Von Pewsum aus sind es nur 7 Kilometer bis dahin, von Greetsiel 15 Kilometer und von Emden etwa 12 Kilometer. Je nachdem, wo man startet und ob man lieber im Feld oder am Wasser radeln möchte, gibt es viele unterschiedliche Routen. So ist es kein Problem, von Emden oder von Greetsiel aus komplett am Deich zu fahren. Dabei kann man leicht den Knotenpunkten folgen.

Von Emden aus ist die Rundtour knapp 50 Kilometer lang. Man kann natürlich auch abkürzen. Wir starten beim Bahnhof (Knotenpunkt 41) und fahren auf der Larrelter Straße nach Larrelt (44). Von der Hauptstraße geht es hier zur Rabenstraße, Amselstraße und Hoerntjeweg ins Feld. Diesem folgt man bis Logumer Vorwerk. Hier geht es vom Tide-Winnega-Weg über den Randzelweg und Peterswolder Weg in die Bettewehrstraße von Wybelsum. Hier fährt man ein kurzes Stück parallel der Landstraße, bevor es auf die Knockster Straße ins Feld zurück geht.
Ein Kombi-Ticket lohnt sich
Nach wenigen Kilometern ist schon die Ems (30) zu sehen. Etwa zehn Kilometer fährt man hier entlang der Deichlinie bis zum Campener Leuchtturm (über 32 nach 28). Mit 65,30 Metern Höhe ist er der höchste Leuchtturm Deutschlands, heißt es von der Krummhörner Touristik. Täglich, auch an Feiertagen, ist er in der Saison von 11 bis 17 Uhr geöffnet. 308 Stufen gilt es zu erklimmen. Für acht Euro (mit Nordsee-Card 6,50 Euro) gibt es für Erwachsene ein Kombi-Ticket mit dem Landwirtschaftsmuseum Campen (27), das wir als Nächstes besuchen. Kinder zahlen vier Euro, mit Nordsee-Card 2,50 Euro für beides.

Zwei Kilometer braucht man vom Leuchtturm zum Museum. Das ist dienstags bis sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Hier bekommt man einen spannenden Einblick in die Landwirtschaft: viele Fahrzeuge und Geräte, historische Gulfscheunen und ein Landarbeiterhaus. Zur Stärkung geht es in die Teestube, die von 12 bis 17 Uhr geöffnet ist. Kaffee gibt es hier, trotz des Namens, auch. Die etwa 24 Kilometer lange Rückfahrt führt durch eines der schönsten Dörfer der Krummhörn: Rysum (26). Wir fahren von Campen an der Landstraße entlang erst nach Loquard, dann nach Rysum, weiter geht es durchs Feld (34) und zurück zur Ems (30). Danach kennen wir den Weg zurück nach Emden.

Von Greetsiel aus sind es nur rund 33 Kilometer. Hier starten wir im Ortskern (42) und fahren etwa 15 Kilometer an der Deichlinie nach Campen. Zurück geht es entweder wieder am Deich oder an der Landstraße entlang durch die Dörfer Upleward, Hamswehrum, Groothusen, Manslagt und Neu Etum nach Greetsiel.

Die Otto-Tour
Bei dieser Tour folgen wir den Spuren von Emdens wohl berühmtestem Ehrenbürger: Otto Waalkes. Viele Drehorte seines Films „Otto, der Außerfriesische“ befinden sich in der Krummhörn. Je nachdem, wie lang die Radtour sein soll, können Otto-Fans natürlich am Anfang oder am Ende noch nach Emden. Dort befinden sich im Stadtteil Port Arthur/Transvaal die Ottifanten-Figuren. Die Otto-Ampeln und das Otto-Huus sind in der Innenstadt. Wer weniger Stress möchte, kann natürlich auch an einem anderen Tag nach Emden.

Mit Otto in der Krummhörn hat man nämlich schon genug zu tun. Die knapp 28 Kilometer lange Tour startet in Groothusen. Bei der Osterburg wohnt im Film der Onkel von Ottos Freundin Frauke. In der Tiede-Ubben-Straße stellt Ottos Familie Pilsumer-Leuchtturm-Attrappen aus Klopapier nach. Nach den ersten Fotos hier fahren wir an der Landstraße durch Hamswehrum, Upleward (23) und zum Deich. Beim Trockenstrand (19) könnte man schon einen ersten kurzen Halt machen, es sind aber erst rund fünf Kilometer geschafft. Der nächste Drehohrt ist der Bauernhof im Deich von Manslagt, Dyksterkrug Weg 1. Im Film gibt es einen Biohof, auf dem Otto seine Milch kauft und die Bewohner belehrt, wie man einen Teebeutel richtig entsorgt. Der Hof ist privat bewohnt, auf das Grundstück darf man also nicht.

Einkehrmöglichkeiten gibt es viele
Insgesamt rund 14 Kilometer sind es von Groothusen zu einem der wichtigsten Otto-Drehorte: dem Pilsumer Leuchtturm (43). Hier wohnt Otto in dem Film und empfängt Touristen. Sein Zuhause soll abgerissen werden, damit eine Hochgeschwindigkeitsstrecke am Deich gebaut werden kann. Das gilt es zu verhindern. Der rot-gelb geringelte kleine Leuchtturm ist ein beliebtes Fotomotiv. Von hier aus geht es etwa drei Kilometer weiter nach Greetsiel.

Die Zwillingsmühlen, die Alte Schule im Sandpadd, der Hafen: Mehrere Szenen wurden hier gedreht. Und: Hier könnte man einen Kaffee trinken, ein Eis essen oder sich eine warme Mahlzeit schmecken lassen. Die Auswahl ist groß. Gestärkt geht es zurück wieder am Deich entlang oder an der Landstraße durch die Dörfer Pilsum, Neu Etum, Manslagt und Groothusen. Übrigens: Wer nicht in Greetsiel gastronomisch einkehren möchte, hat auch zur Alten Brauerei nach Pilsum oder ins Café/Restaurant der Osterburg in Groothusen.

Ausflug nach Norden
Von Greetsiel aus, aber auch von anderen Dörfern aus in der Krummhörn ist es nicht weit bis Norden. Am Deich entlang sind es vom Fischerdorf bis zur Stadt etwa 25 Kilometer. Dabei umradeln wir die Leybucht. Wer nicht in die Stadt reinfahren möchte, kann auch in Norddeich Rast machen. Hier gibt es viele Restaurants und Cafés sowie einen Blick auf die Nordsee.

Von Norddeich in die Stadt sind es etwa fünf Kilometer. Hier zieht es Fans von Klaus-Peter Wolf natürlich zum Café ten Cate. Es gibt aber auch viele andere Einkehr- und Shoppingmöglichkeiten. Zurück geht es durch die Marsch-Landschaft bis zum Norder Tief. Rund um den Störtebekerkanal und durch den Leybuchtpolder sind wir nach rund 43 Kilometern wieder in Greetsiel.