Aurich

Aurich: Grabpflege zur Erinnerung an den Krieg

| 03.07.2019 15:47 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
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An der IGS Aurich gibt es eine Projektgruppe „Erster Weltkrieg – Verdun“. Sie hat die Kriegsgräber auf dem Auricher Friedhof hergerichtet und Botschaften hinterlassen.

Aurich - Schüler der Projektgruppe „Erster Weltkrieg – Verdun“ der IGS Aurich haben die Kriegsgräber auf dem Auricher Friedhof hergerichtet. Wege wurden von Unkraut befreit, Grabsteine geputzt und Hecken geschnitten. Danach legten sie weiße Rosen nieder und hinterließen an jedem Grab eine auf ein blaues Fähnchen geschriebene persönliche Botschaften.

Mit dieser Aktion wollten die Schüler nach einer Mitteilung der Schule zeigen, dass die Erinnerung an Kriege niemals verblassen darf und man aus der Geschichte lernen soll. „Nur so lässt sich zukünftiges Leid verhindern“, hieß es. Auf der Anlage neben dem Mausoleum sind deutsche Soldaten des Ersten und des Zweiten Weltkriegs sowie russische Kriegsgefangene begraben.

Angehörige war gerührt

Eine Angehörige eines der in Aurich begrabenen Soldaten, die auf die Aktion der Schüler aufmerksam wurde, sei sehr gerührt gewesen, heißt es in der Mitteilung. Sie sei begeistert gewesen, dass junge Menschen sich mit der nicht ganz einfachen Thematik auseinandersetzen wollten und selbst Hand anlegten, um ein Zeichen für den Frieden zu setzen. Ähnlich äußerte sich Heinz Kleemann vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge, der kurz vorbeischaute und sich für die Arbeit bedankte.

„Auge um Auge – und die Welt wird blind sein“ lautet die Botschaft, die die Auricher Schüler am Grab von Gustav Lange hinterlassen haben.
„Auge um Auge – und die Welt wird blind sein“ lautet die Botschaft, die die Auricher Schüler am Grab von Gustav Lange hinterlassen haben.
Vor der Aktion auf dem Friedhof hatten die 25 Schülerinnen und Schüler der Projektgruppe und ihre Lehrer Julian Kern und Daniel Hessing das Historische Museum in Aurich besucht, um etwas über die Stadtgeschichte während des Ersten Weltkriegs zu erfahren. Museumsleiterin Brigitte Junge brachte ihnen die Rolle Aurichs als Garnisons- und Lazarettstadt näher. Anhand von Exponaten konnte dabei nachvollzogen werden, wie es zur Zeit des Kaiserreichs in Aurich aussah und wie das politische Leben die Bürger prägte.

Denkmal erinnert an gefallene Schüler

Danach machte die Gruppe vor der Lambertikirche Halt und erfuhr, welche Notizen Pastor Frerichs während der Zeit von 1915 bis 1918 in der Kirchenchronik hinterließ. Auch das das Denkmal vor dem Ulricianum wurden besichtigt. Zwei Namen darauf erinnern an ehemalige Schüler des Gymnasiums, die in Verdun gefallen sind.

Die Projektgruppe fährt einmal pro Jahr nach Verdun in Frankreich, um dort die Geschichte des Ersten Weltkriegs exemplarisch nachvollziehbar zu machen. Interessierte Lehrkräfte können sich bei Julian Kern und Daniel Hessing von der IGS Aurich melden, falls sie eine ähnliche Fahrt planen.

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