Ostfriesland
Vom „Muulkörv“ bis zum „Scherbellenskopp“

Die OZ hatte ihre Leser gefragt, was ein gutes, plattdeutsches Wort für Schutzmaske sein könnte. Fast 200 Ostfriesen antworteten - und „Snuttenpulli“ ist es definitiv nicht.
Ostfriesland - Wie lautet das plattdeutsche Wort für die allgegenwährtige Mund-Nasen-Maske? „Snutenpulli“ ist es nicht. Das ergab zumindest eine OZ-Umfrage unter ihren Lesern. Mehrere Hundert Ostfriesen teilten telefonisch, per Mail oder per Post mit, wie sie das Stück Stoff an Mund und Nase nennen. Und was aus der Vielzahl der Zuschriften klar wurde: Die Ostfriesen sind kreativ in der Wortfindung. Dennoch kann man die Vorschläge in vier Kategorien einteilen.
Beck-Dook
Viele Zuschriften schlugen Kombinationen aus Mund und Tuch vor. Das Beck-Dook schlug zum Beispiel Armin Krause aus Moormerland vor. In eine ähnliche Richtung gingen auch die Wortvorschläge Spütterdook, Spütterplünn, Snutlappke, Sabbeldookje oder Snutendook. Statt des Tuchs (Dook) fanden viele Schreiber auch, man könne die Maske als Schürze bezeichnen. So schlug Almut Gladhorn aus Hinte zum Beispiel Mundschuud vor. Auch Mundschuudje, Schnutschuut oder Spütterschuud wurden vorgeschlagen. Kreativ wurde auch Birgit Hegenbart und schlug Nuschelplünn vor. „Es geht um einen Schutz vor Tröpfchen, die beim Sprechen, Husten oder Niesen in die Umwelt gespritzt werden. Analog zu dem plattdeutschen Schutzblech an Fahrrädern oder Autos, das Spritzer abfangen soll, dem Spütterblick, könnte man von einem
Spütterdook sprechen“, schlägt die ehemalige Plattdeutschbeauftragte der Ostfriesischen Landschaft, Cornelia Nath, vor.
Corona-Scherbellenskopp
Masken wurden schon früher in Ostfriesland getragen - zu Martini und zum Nikolaus. Auch daran haben sich einige Leser erinnert. Sie schlugen in Anlehnung an diese Maskentradition Corona-Scherbellenskopp vor. Wobei die Schreibweise von Landkreis zu Landkreis in Ostfriesland variiert. Friederike Pleines aus Leer, Hermann Wagenaar oder Reinhard und Sigrun Middents aus Emden schlugen diese Version vor. Weil es ja keine ganze Maske, sondern nur eine halbe ist, schlägt Karl-Hinrich Schlüter aus Emden Scherbellenssnut vor.
Snutje
Einfache, griffige Worte waren bei den Ostfriesen, die der OZ ihre Vorschläge geschickt haben, auch ganz hoch im Kurs. Ob Slappke, Mundjepüt oder Schnuutjes, für viele muss die plattdeutsche Bezeichnung für Mundschutz schnell und leicht über die Lippen gehen. Nicht ganz so flüssig, aber trotzdem griffig ist der Vorschlag der Bewohner des Seniorenzentrums Detern. Sie schlugen Nöösverstopke vor. „Es leitet sich vom Verstecken der Nase ab.“ Nööspüütje sei zudem etwas, das man früher zum einwickeln der Babys sagte, erklärten die Senioren in ihrer E-Mail an die Redaktion.
Snöttdiek
Aber nicht alle Zusendungen haben eine ernsthafte Bezeichnung für die Schutzmaske gefunden. Viele Ostfriesen haben mit ihrere Teilnahme auch ihren Sinn für Humor gezeigt. Nicht selten war zum Bespiel vom Mulkörf oder Muulkörv die Rede: Helmut Kruse, Gudrun Nanninga, Bernhard Lübbers oder Bernhard Lübbers hatten diese Idee.
Auch an einen Mund-Nösen-Bikini wurde gedacht - zum Beispiel von Heyo Onken und Antje Lübbers.
Mimke Harms schlug „Bliev me weg Fummel“, Heinricht Hallwaß „Bliev mi van Liev Dook“ und Ubbine Hallwaß „Hau off Dook“ vor.
Kommen wir zu den Vorschlägen der Leser: Die finden Sie in der folgenden Grafik. Viel Spaß beim Klicken!