Papenburg
Kabinenbrand auf Meyer-Neubau
Ein Schwelbrand auf der „Odyssey of the seas“ musste am Freitagvormittag auf der Meyer-Werft in Papenburg gelöscht werden. Verletzt wurde niemand.
Papenburg - Einen Schwelbrand in einer Kabine auf Deck 8 des Kreuzfahrtschiff-Neubaus „Odyssey of the seas“ mussten am Freitagvormittag die Werksfeuerwehr auf der Meyer-Werft und die Papenburger Ortsfeuerwehren Untenende, Aschendorf und Obenende auf einem Schiffsneubau in Halle 6 löschen. Werftsprecher Florian Feimann bestätigte den Kabinenbrand, wollte aber auf Nachfrage nicht mitteilen, um welches Schiff es sich handelte. Nach Informationen dieser Zeitung ist es die „Odyssey of the seas“, die laut Homepage der Papenburger Werft im Herbst diesen Jahres ausgeliefert werden soll.
Sachschaden und Ursache unklar
Verletzt wurde bei dem Schwelbrand niemand, teilten sowohl der Pressesprecher der Papenburger Feuerwehr, Michael Schütte, als auch die Polizei Papenburg mit. Vorsorglich wurden aber rund 100 Arbeiter evakuiert. Der Sachschaden sei von der Meyer-Werft mit rund 40 000 Euro angegeben worden, so die Polizei. Auch dazu wollte sich Feimann auch nicht äußern.
Das Feuer sei in einer Kabine auf dem Deck 8 gegen 10.40 Uhr ausgebrochen, so Schütte. Zahlreiche Feuerwehrleute hätten unter Atemschutz den Schwelbrand bekämpft, auch die Drehleiter der Papenburger Feuerwehr Untenende sei zum Einsatz gekommen. Die Löscharbeiten hätten rund zwei Stunden gedauert. Die Brandursache werde zurzeit ermittelt, so die Polizei.
Schiff soll im Herbst fertig sein
Die „Odyssey of the seas“ ist das nach Angaben der Werft auf ihrer Homepage das fünfte Kreuzfahrtschiff der sogenannten „Quantum Plus Klasse“, das für die Royal Caribbean International in Papenburg gebaut wird. Der Ozeanriese ist danach 347,10 Meter lang, und 41,40 Meter breit. Es hat einen Tiefgang von 8,5 Meter, 18 Decks und kann bis zu 4180 Passagiere beherbergen. Es soll 18 Restaurants, zwölf Bars und Lounges sowie ein Theater mit fast 1300 Plätzen haben. Als Highlights der Unterhaltung gilt unter anderem ein Fallschirmsprung-Simulator.
Es brannte schon mehrmals
Auf der Meyer-Werft und auf ihren Schiffen hatte es in den vergangenen Jahren bereits mehrmals gebrannt, so zum Beispiel im Herbst 2018 auf der „Aida Nova“, als diese bereits im niederländischen Eemhaven lag. Gleich in zwei Kabinen war es am 24. Oktober 2018 kurz hintereinander zu Bränden gekommen. Obwohl rund 3000 Mitarbeiter der Meyer-Werft, Partnerfirmen und Crewmitglieder an Bord gewesen waren, wurde niemand verletzt. Ursache: Brandstiftung. Doch obwohl ein ehemaliger Mitarbeiter der Werft verdächtigt wurde, wurde die Tat nicht aufgeklärt.
Auch im Oktober 2016 hatte es auf dem Balkon einer Kabine auf der „Norwegian Joy“ in Papenburg gebrannt. Einen Monat vorher hatte es auf demselben Schiff einen Verteilerbrand gegeben. Weil die Produktionshalle verraucht war, waren die Mitarbeiter nach Hause geschickt worden.