70 Jahre OZ
Mit Petzi, Pelle und Pingo startete das Leserleben

Jakob Janshen aus Oldersum gehört zu den OZ-Lesern der ersten Stunde. Er lernte die Zeitung über kleine Comic-Streifen kennen. Noch heute gehört die OZ für ihrn zum Start in den Tag.
Oldersum - Auch wenn es rund 70 Jahre her ist, erinnert Jakob Janshen sich noch gut an die Anfänge seiner Leser-Geschichte. Wobei die ersten Kontakte mit der OZ kindgerechterweise nicht so viel mit Text zu tun hatten. „Ich war noch ein kleiner Junge, vielleicht gerade neun, da hat meine Oma mir die Comic-Streifen von Petzi, Pelle, Pingo und dem Seebär aus der OZ ausgeschnitten“, sagt der Oldersumer. Seine Großmutter Fokel Uphoff habe dabei einen breiten Streifen an der Seite der Comic-Strips drangelassen, damit sie die Ausschnitte zusammenheften konnte.

Morgens gehört die OZ dazu
Heute ist es für das Paar unvorstellbar, erst abends den ersten Blick in die Zeitung zu werfen. „Ein Morgen ist kein Morgen ohne Zeitung“, sagt Hanna Janshen. Es gebe ein festes Ritual: „Noch vor dem Aufstehen hören wir die Sieben-Uhr-Nachrichten“, sagt die 72-Jährige. Wer dann zuerst runtergehe, müsse die OZ reinholen, der andere bereite den Frühstückstisch vor. „Die Seiten reichen wir hin und her und lesen gemeinsam“, sagt die Oldersumerin. Gezankt werde dabei nicht, fügt sie lachend hinzu und stupst ihren Mann an. Er fange mit dem Sport an, „und ich lasse ihm da gerne den Vortritt, das interessiert mich nämlich nicht wirklich“. Lange Artikel liest Hanna ihrem Mann vor, sagt Jakob Janshen, seine Augen seien nicht mehr die besten. Ungelesen bleibe so eigentlich nichts. „Gerade dass man jetzt auch mal gewahr wird, was in Aurich und Emden und Norden los ist, und besonders auch auf den Inseln, ist super“, meint der 78-Jährige. Sowas könne man im Fernsehen nicht erfahren. Außerdem mögen die beiden es, dass sie das ein oder andere Mal die Nase in Sachen Infos vorne haben. „Wir können dann sagen: ,Hest du dat all hört?‘“, sagt Hanna Janshen.
Papier zum Ausschneiden wichtig


So sähen es auch ihre Kinder, allerdings läsen sie nicht alle die OZ. „Unsere mittlere Tochter lebt in Schortens und liest die Wilhelmshavener Zeitung. Unser ältester Sohn lebt in Oberbayern und bekommt das Oberbayrische Volksblatt. In das gucken wir auch immer gerne, wenn wir ihn besuchen.“ Die jüngste Tochter, die gegenüber wohne, bekomme die Ostfriesen-Zeitung. „Das haben wir ihnen wohl vererbt. In unserem Haus gab es das immer. Und so wird es auch bleiben“, sagen die beiden. „Abbestellen werden wir die OZ nicht. Ohne sie ist das nichts mit dem Frühstück.“