Corona-Krise
Maskenpflicht in Greetsiel und Norden

Ab diesem Freitag darf der Ortskern von Greetsiel nur noch mit Maske betreten werden. Auch in der Norder Fußgängerzone gibt es eine ähnliche Pflicht. In Greetsiel soll ein Ordnungsdienst eingesetzt werden.
Greetsiel/Norden - Der Ortskern von Greetsiel darf ab diesem Freitag nur noch mit entsprechender Mund-Nase-Maske betreten werden. Das gab Krummhörns Bürgermeister Frank Baumann am Freitagvormittag bekannt. Die zugrundeliegende Allgemeinverfügung des Landkreises Aurich wurde am frühen Nachmittag veröffentlicht.
Wie unserer Zeitung bereits zuvor auf Nachfrage bestätigt wurde, tritt eine ähnliche Verordnung ab diesem Freitag auch für die Norder Fußgängerzone (Neuer Weg) sowie für den vorderen Teil der angrenzenden Osterstraße in Kraft. Das sagte Nordens Erster Stadtrat Marcus Aukskel.
Das gilt für Greetsiel
In den Verfügungen werden auch die genauen Straßen benannt. In Greetsiel sind von der Regelung folgende Straßen betroffen:
- Am Bollwerk
- Am Alten Deich
- Am Neuen Deich
- Am Leeger
- Am Markt
- Am Zingel
- Diekstreek
- Herrenhof 1
- Herrenhof 2
- Hobbingsweg
- Hohe Straße
- Kalvarienweg
- Kattrepel
- Liek Gang
- Marktplatz
- Mühlenstraße
- Pastorenpad
- Sandpadd
- Schatthauserweg
- Schulweg
- Sielstraße
- Tüschendör
- und Zur Hauener Hooge und die Deichkronenwege

Grund: Steigende Infektionszahlen
Die Gemeinde Krummhörn war laut Baumann „kurz davor“, die Maskenpflicht als Empfehlung zu veröffentlichen. Doch dann boten die neuen Verordnungen von Bund und Land die Grundlage für eine Allgemeinverfügung. Schilder, die den genauen Bereich kennzeichnen, in dem künftig Masken getragen werden müssen, sollen im Laufe des Freitags in Greetsiel aufgestellt werden. Laut Baumann wird auch ein externer Ordnungsdienst engagiert, der die Einhaltung der neuen Verordnung kontrolliert. Laut des Bürgermeisters könnten dann auch Bußgelder durch das Ordnungsamt verhängt werden.

Personen pro Nacht und ungefähr 600000 Personen jährlich.
Das gilt in Norden
Aber nicht nur in Greetsiel, auch in der Stadt Norden greift nun eine Maskenpflicht. Auch sie gilt von 9 bis 20 Uhr und umfasst folgende Straßen:
- Osterstraße von Hausnummer 1 bis 16 (Nordseite) und Hausnummer 147 bis 160 (Südseite)
- Neuer Weg (gesamte Fußgängerzone) bis einschließlich zum Vorplatz des Norder-Tors (Bahnhofstr. 1a).
Auch in Norden bleiben die Regelungen für Restaurationsbetriebe davon unberührt. Als Begründung werden ebenfalls die touristischen Zahlen angeführt.
An weiteren Orten im Landkreis Aurich scheint aktuell keine Maskenpflicht auf öffentlichen Straßen geplant zu sein.
Doch wie sieht es auf den Inseln aus?
„Wir erwarten keine überfüllte Insel. Die Anzahl der Tagesgäste ist überschaubar“, sagt Juists Bürgermeister und Kurdirektor Tjark Goerges. „Bislang klappt es hier gut, da unter freiem Himmel der Mindestabstand gehalten werden kann.“ Auch auf Baltrum sei eine Maskenpflicht in der Öffentlichkeit bislang noch nicht geplant, sie „wird aber Anfang kommender Woche im hiesigen Stab besprochen werden“, so Baltrums Bürgermeister Harm Olchers.
Aktuell drei Fälle in der Krummhörn
Im Landkreis Aurich galten am Freitag 84 Menschen als infiziert, seit Beginn der Corona-Krise wurden 341 Infektionen verzeichnet. In der Gemeinde Krummhörn lagen die bestätigten aktiven Fälle am Freitag bei drei, in Norden bei 24.
Die Maskenpflicht für den Ortskern sei laut Baumann „mit großen Teilen des Gemeinderates abgestimmt“. Auch die Ortsvorsteher seien informiert worden. Welche Befugnisse der engagierte Ordnungsdienst haben wird, solle noch mit dem Ordnungsamt abgestimmt werden.
Die Krummhörner Touristiker stehen der Ankündigung positiv gegenüber. „Bei den derzeitlich ansteigenden Infektionszahlen sind weitere Maßnahmen zum Schutz der Gesundheit sicherlich zu begrüßen“, so Ludger Kalkhoff, Geschäftsführer der Touristik GmbH Krummhörn-Greetsiel auf unsere Nachfrage. Wie viele Gäste am Wochenende in Greetsiel erwartet werden oder sich bereits dort aufhalten, konnte von Kalkhoff nicht genau beziffert werden. „Aufgrund der Herbstferien rechnen wir aber sicherlich mit einer entsprechend großen Anzahl an Gästen, die auch Greetsiel besuchen werden.“ Hinzu komme, dass sich wegen der „derzeitlichen Belegungssituation in Ostfriesland“ auch zahlreiche Tagesgäste aus der Region in Greetsiel aufhalten würden.
Reaktionen in Sozialen Netzwerken
Die Maskenpflicht in Greetsiel stieß auf Facebook bei vielen Kommentatoren auf Zustimmung. „Ich find es gut“, schreibt die Pilsumerin Sabrina Heppner, die in Greetsiel arbeitet. Ihrer Erfahrung nach sei der notwendige Abstand „teilweise absolut nicht zu gewährleisten“. Auch Ilka Wöller begrüßte die Entscheidung: „Endlich! Das war auch bitter nötig! So überfüllt wie es oft die letzten Monate war, war dies längst überfällig.“ Anja Preuß sieht es vor allem als Maßnahme für die Greetsieler: „Die Maßnahme dient dem Schutz der Bevölkerung und Greetsiel besteht nicht nur aus Touristen, da wohnen auch Einheimische und unser Gesundheitswesen, sprich Krankenhäuser, haben hier oben leider nur eine kleine Aufnahmekapazität“. Auch der Düsseldorfer Werner Wegener hat nichts gegen die Maskenpflicht im Ortskern: „Wir haben eine Ferienwohnung in Greetsiel und sind über Weihnachten dort. Im Ortskern und zudem noch im Winter finden wir es nicht schlimm, eine Mund-Nasenbedeckung zu tragen. Im Sommer wäre das bei höheren Temperaturen nicht so angenehm.“ Aber ob angenehm oder nicht, er trage „selbstverständlich“ überall da eine Maske, wo eine getragen werden müsse.
