Einsätze

Schnee und Sturm: Bahn- und Fährverkehr weiter gestört

Steffen Bohlen und Sven Schiefelbein
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Von Steffen Bohlen und Sven Schiefelbein
| 08.02.2021 12:08 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 4 Minuten
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Die vergangenen Stunden war es stürmisch in Ostfriesland – und es fiel Schnee: Aufgrund der Wetterlage mussten Feuerwehr und Polizei mehrfach ausrücken, nachdem Bäume umgestürzt oder es zu Unfällen gekommen war. Vom Wetter betroffen ist auch der Bahn- und Fährverkehr.

Die Feuerwehr musste überwiegend umgestürzter Bäume (hier ein Einsatz in Sandhorst) ausrücken. Bild: Feuerwehr
Die Feuerwehr musste überwiegend umgestürzter Bäume (hier ein Einsatz in Sandhorst) ausrücken. Bild: Feuerwehr
Ostfriesland - Die Wettervorhersagen gaben seit Tagen Grund zur Besorgnis – für die Nordhälfte Deutschlands hatten Wetterexperten vor heftigen Schneefällen gewarnt. Nun, am Wochenende, hat es vor allem die Mitte Deutschlands getroffen, mit spiegelglatten Autobahnen und Unfällen. Und bis zum Sonntagabend gab es vom Niederrhein bis nach Sachsen-Anhalt teils extremes Unwetter durch starken Schneefall mit Verwehungen. Im Emsland setzte der Schneefall bereits in der Nacht zu Sonntag ein.

Die Deutsche Bahn hatte früh auf die Wetterlage reagiert. Auf seiner Internetseite teilte das Unternehmen mit, dass es in Teilen Deutschlands zu „Verspätungen und Zugausfällen“ kommen könne. Laut Bahn waren am Sonntag etwa Intercity-Züge zwischen Hannover und Norddeich Mole sowie zwischen Münster (Westfalen) und Norddeich Mole keine unterwegs. Bis auf eine Ausnahme wurde zudem der Nahverkehr der Deutschen Bahn in Niedersachsen und Bremen eingestellt. Zu Störungen kam es auch am Montag. Nähere Angaben zu Beeinträchtigungen finden Sie hier.

Ausfälle auch bei der Nordwestbahn

Die Nordwestbahn reagierte ebenfalls: Auf seiner Internetseite meldete das Unternehmen am Sonntag, dass der Zugverkehr „auf allen Linien der Nordwestbahn in den Regionen Weser-Ems, Ostwestfalen, Niederrhein-Ruhr/Münsterland, Weser-/Lammetalbahn sowie dem Verkehrsnetz der Regio-S-Bahn Bremen/Niedersachsen bis Betriebsschluss eingestellt“ wird. Und auch am Montag werde es zu „massiven Einschränkungen“ kommen. Nähere Informationen finden Sie hier.

Auch auf den Autobahnen lag am Nachmittag der Schnee. Bild: Ortgies
Auch auf den Autobahnen lag am Nachmittag der Schnee. Bild: Ortgies
Zur Lage in der Region: Am Sonntagvormittag hatte der Deutsche Wetterdienst dann auch eine Wetterwarnung für das südliche Ostfriesland herausgegeben – vor Schneefall und Schneeverwehung. In der Prognose der Behörde hieß es, dass mit fünf bis zehn Zentimeter Schneefall gerechnet werden müsse. Und in Ostfriesland fiel am Sonntag dann auch der Schnee, der durch heftige Böen weggeweht wurde. Böen fegten mit Geschwindigkeiten bis zu 70 Kilometer pro Stunde über die Region. Die Folge: Während an manchen Stellen überhaupt kein Schnee liegenblieb, gab es ihn an anderen Stellen umso mehr. Der starke Wind hatte weitere Folgen – etwa für den Fährverkehr zu den ostfriesischen Inseln. Spiekeroog und Langeoog beispielsweise wurden am Sonntag aufgrund der Wetterlage gar nicht angesteuert. Und auch am Montag kam es zu Einschränkungen. Die Reedereien verweisen für weitere Informationen auf ihre Internetseiten.

Einsatz in der Leeraner Innenstadt

Einsätze im Landkreis Aurich

4.54 Uhr: Moorhuser Dorfstraße in Südbrookmerland – Baum auf Straße;

7.03 Uhr: Georgsfelder Weg in Walle – Baum auf Fahrbahn;

7.17 Uhr: Blautorfsweg in Coldinne; Baum auf Fahrbahn;

7.39 Uhr: Kreismoorstraße in Großefehn – Baum auf Straße;

9.51 Uhr: Rehweg in Sandhorst – Baum auf Garage;

10.38 Uhr: Altendeichsweg in Westermarsch – Sturmschaden Baum;

11.45 Uhr: Schulstraße in Wiesmoor – Baum auf Straße.

Vor allem starke Windböen haben in der Nacht und am Sonntag zu Einsätzen geführt, „kleinere Einsätze“, wie Manuel Goldenstein, Sprecher der Kreisfeuerwehr Aurich, auf Nachfrage sagte. So hatten starke Winde etwa in Südbrookmerland, in Großefehn und Aurich Bäume entwurzelt, die teilweise auf die Straßen gekippt waren.

Gleiches Bild im Landkreis Leer: „Es sind diverse Bäume umgestürzt und Gegenstände durch die Gegend geweht“, sagte ein Sprecher der Polizeiinspektion Leer/Emden am Sonntagmorgen. In der Emder Friedrich-Ebert-Straße wurde ein Sonnenschirm von einer Böe erfasst und gegen ein Auto geweht. Zwei Autos wurden auf Borkum beschädigt, nachdem ein Baum in der Straße „Olde Melkstee“ umgekippt war.

Schwerer Unfall in Moormerland

Nach einem Vorfall in der Leeraner Innenstadt musste die Mühlenstraße kurzzeitig gesperrt werden: Laut Polizei drohten Teile des Dachs eines Modehauses auf die Straße zu fallen. Unfälle infolge der Wetterlage hatte es nur wenige gegeben, wie ein Sprecher der Leeraner Polizei am Abend sagte.

Der Wind hatte in der Leeraner Innenstadt Teile eines Dachs gelockert. Bild: Wolters
Der Wind hatte in der Leeraner Innenstadt Teile eines Dachs gelockert. Bild: Wolters
Er lobte das Verhalten der Autofahrer, die vielfach umsichtig gefahren sein. Gleichwohl war es in Moormerland zu einem Verkehrsunfall gekommen, bei dem ein Mann schwer verletzt wurde.

Durch einen umgestürzten Baum kam es laut Polizei in Detern zu einem Verkehrsunfall: Eine Autofahrerin konnte nicht mehr rechtzeitig bremsen, ihr Wagen erfasste den gerade auf die Landesstraße gefallen Baum.

Frachter auf der Nordsee havariert

Eine Sprecherin der Polizeiinspektion Leer/Emden sagte am Montagvormittag, dass die Lage auf den Straßen auch in der Nacht und am Morgen insgesamt eine recht ruhige gewesen war. In einigen Fällen waren Autos von der Straße abgekommen und in Gräben oder gegen andere Autos gerutscht. Meist blieb es bei Blechschäden. Ähnlich war die Lage auch im Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Aurich/Wittmund.

Unruhig war es allerdings auf den Gewässern in der Region: Starker Wind hatte etwa am Sonnabendnachmittag zu einem Unfall im Emder Binnenhafen geführt. Laut Wasserschutzpolizei stieß ein unter deutscher Flagge fahrendes Seeschiff während des Anlegemanövers gegen einen an der Pier angebrachten Fender. Das Schiff wurde dabei beschädigt, verletzte gibt es keine.

Zu einer Havarie kam es auch vor den Inseln Borkum und Juist. Dort trieb ein manövrierunfähiger Frachter, der noch geborgen werden muss.

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